Gute Zahlen trotz Eurokrise: Schmierstoff-Hersteller Fuchs Petrolub konnte im ersten Halbjahr deutlich zulegen. Wachsam verfolgt das Unternehmen aber die weitere Entwicklung in Europa.
Schmierstoff-Hersteller Fuchs Petrolub blickt trotz Eurokrise auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr zurück. Wie bereits im Auftaktquartal zogen Umsatz und Ergebnisse auch im zweiten Jahresviertel im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. „Die gute Entwicklung in diesem Jahr kam vor allem aus Nordamerika, Asien und Osteuropa“, so Vorstandsvorsitzender Stefan Fuchs am Donnerstag in Mannheim.
101,9 Millionen Euro Gewinn
Mit 101,9 Millionen Euro lag der Gewinn in den ersten sechs Monaten deutlich höher als in der ersten Hälfte des Vorjahres und erreichte damit einen neuen Halbjahresrekord. Für den Zeitraum Januar bis Juni 2011 verzeichnete Fuchs Petrolub einen Gewinn von 91,6 Millionen Euro. Mit seinen Zahlen übertraf das Unternehmen deutlich die Schätzungen der Analysten. So legte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Halbjahr um 8,9 Prozent auf 145,4 Millionen zu. Der Umsatz kletterte - nicht zuletzt dank eines schwächeren Euro - um 11,2 Prozent auf 910 Millionen Euro.
Für 2012 Bestmarken angepeilt
Für 2012 peilt die im MDax notierte Gesellschaft weiterhin neue Bestmarken beim Umsatz und Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) an. Beim operativen Gewinn sind bis zu 290 Millionen Euro drin, wie Finanzvorstand Alexander Selent sagte. Mit Zuwächsen werde im zweiten Halbjahr vor allem außerhalb Europas gerechnet. Gleichzeitig warnte die Gesellschaft, aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Risiken sollte das Ergebnis des ersten Halbjahres nicht einfach auf das gesamte Jahr fortgeschrieben werden.
Wachsen konnte Fuchs Petrolub in den vergangenen sechs Monaten in allen Regionen. Die größten Zuwächse erzielte das Unternehmen erneut in der Region Asien-Pazifik und Afrika. Aber auch in Nordamerika stiegen die Umsätze kräftig. Das Umsatzplus in Europa führte der Schmierstoff-Hersteller vor allem auf das gute Geschäft in Deutschland, Großbritannien sowie Russland zurück. Fuchs Petrolub stellt Schmierstoffe unter anderem für die Automobilindustrie, die Landwirtschaft und den Bergbau her.
Auch stockte das Mannheimer Unternehmen die Zahl seiner Mitarbeiter auf. Ende Juni beschäftigte das Unternehmen 3764 Mitarbeiter, 91 mehr als Ende 2011. In den vergangenen zwölf Monaten stellte das Unternehmen 140 neue Mitarbeiter ein, rund die Hälfte davon am Standort Mannheim.
Aus eigener Kraft wachsen
Für die kommenden sechs Monate zeigt sich Vorstandsvorsitzender Fuchs trotz Eurokrise verhalten optimistisch. „Wir sind mit unserem Deutschlandgeschäft noch zufrieden, wissen aber auch, dass wenn Europa weiter stolpert, sich das Wachstum verlangsamen kann“, sagte Fuchs. In Deutschland setzt der Schmierstoff-Hersteller rund ein Viertel des Konzernumsatzes um. Wachsen möchte Fuchs Petrolub aus eigener Kraft, aber schließt weitere Übernahmen nicht aus. „Es gibt noch viele interessante Firmen“, meinte Fuchs.