Es geht um regionale Wirtschaftsgeschichte – um sogenanntes Industrieerbe, das auch der Main-Tauber-Kreis zu bieten hat, wie die Glasherstellung mit dem Glasmuseum in Wertheim oder die Schrauben- und Befestigungsindustrie in Hohenlohe. Solches Industrieerbe einem breiteren Publikum zu erschließen und es touristisch aufzubereiten, ist Ziel von "Hector". Die folgenden Informationen dazu sind einer Pressemitteilung des Vereins "Kultur und Arbeit" entnommen.
"Hector" ist ein Projekt, das jungen Menschen, die sich für das Industrieerbe interessieren und sich touristisch engagieren möchten, eine Qualifizierung bietet. Das kostenfreie Training besteht aus einem theoretischen Online-Kurs und einer einwöchigen Sommerschule in der Toskana.
Das Projekt und das Schulungsprogramm basieren auf der Idee, das regionale Industrieerbe für den Kulturtourismus noch attraktiver zu machen und seine Relevanz für den Tourismus zu verdeutlichen. „Das Industrieerbe wird in seinen Möglichkeiten für Beschäftigung und kulturelle Dienstleistungen noch immer unterschätzt, obgleich es hervorragendes Potential hat“, so Karin Drda-Kühn, die das Projekt in Deutschland leitet.
Englischkenntnisse müssen vorhanden sein
Der Online-Kurs steht seit dem 1. März 2022 allen Interessierten im Alter von 18 bis 30 Jahren offen und schließt mit einem Teilnahmezertifikat ab. Er ist Voraussetzung für die Teilnahme an einer Sommerschule, die vom 12. bis 18. September 2022 im Parkmuseum der Quecksilbermine von Abbadia San Salvatore im Nationalpark der Amiata-Minen in der Nähe von Siena, Italien, stattfindet. Für die Sommerschule stehen für deutsche Teilnehmerinnen und Teilnehmer acht Plätze zur Verfügung, für die Reise- und Aufenthaltskosten übernommen werden.
Zur Einschreibung in Kurs und Sommerschule sind junge Menschen zugelassen, die ihren Wohnsitz in einem der Länder der Europäischen Union haben und über Englischkenntnisse verfügen. Die Sommerschule besteht aus einem englisch-sprachigen Intensivkurs und umfasst neben verschiedenen Schulungsmaßnahmen auch Treffen mit Expertinnen und Experten aus dem Tourismussektor und dem Bergbaumuseum in Abbadia.
Möglichkeiten zum Netzwerken und Kennenlernen Gleichgesinnter
Im Rahmen von "Hector" wurde das Qualifizierungsprogramm von Partnereinrichtungen aus sieben verschiedenen europäischen Ländern entwickelt. Dieser europäische Kontext bietet neben der Qualifizierung Möglichkeiten zum Netzwerken und Kennenlernen Gleichgesinnter. Das Projekt wird aus dem europäischen Erasmus+-Programm finanziert. Es zielt auf eine berufsbegleitende Qualifizierung und die Integration in die Arbeitswelt ab.
Angesprochen sind junge Menschen, die sich gleichermaßen für das Industrieerbe und den Tourismus interessieren und sich dort ein innovatives Arbeitsfeld erschließen wollen. Der Verein "Kultur und Arbeit", Bad Mergentheim, ist einziger deutscher Partner im Fortbildungsprojekt "Hector".
Zum Projekt: https://kultur-und-arbeit.de/leistungen-undprojekte/kulturtourismus/2019-2022-hector/; zum Schulungsprogramm: https://elearning.hector-training.eu/course/