Landrat Christoph Schauder hat am Mittwoch bei der Kreistagssitzung in Tauberbischofsheim den Verwaltungsentwurf des Haushalts 2025 eingebracht. Dieser steht unter dem Motto "Mehr Vernunft wagen". Das geht aus einem Schreiben des Landratsamtes hervor, dem folgende Informationen entnommen sind.
Die Handlungsspielräume werden enger, so der Landrat. Diese Entwicklung hänge wesentlich mit den Entscheidungen in Brüssel, Berlin und Stuttgart zusammen. "Wir haben deshalb in den vergangenen drei Jahren gemeinsam erste Weichen gestellt, um handlungsfähig zu bleiben. Damit meine ich beispielsweise die Priorisierung unserer Bauvorhaben und deren strukturierte Abarbeitung mit einem engmaschigen Controlling", so Schauder.
Er betonte aber auch, dass dass der Großteil der Themen, über die beschlossen wird, vorgegeben werden. "Wir haben hier oftmals kaum Einflussmöglichkeiten", sagte der Landrat. Die Zeit des Draufsattelns bei Freiwilligkeitsleistungen sei vorüber. "Unser Fokus liegt darauf, sich auf das Machbare zu konzentrieren", so Christoph Schauder.
Die sozialen Leistungen prägen den Haushaltsentwurf 2025 erneut. Außerdem stellte der Landrat die Bauvorhaben, das Programm zur Sanierung von Fahrbahndecken auf Kreisstraßen sowie für den Radwegebau, den ÖPNV, den Klimaschutz sowie die Entwicklungen im Personaletat heraus. Getreu dem Motto des Haushaltsentwurfs sei es an der Zeit, mehr Vernunft zu wagen.
Der vorgelegte Haushaltsentwurf für das Jahr 2025 enthält ein negatives Ergebnis von rund 6,9 Millionen Euro. Er sieht eine Kreisumlage von 34 Prozent anstatt bisher 31 Prozent vor. Der Landrat stellte heraus, dass diese Erhöhung sicherlich eine große Belastung für die Städte und Gemeinden bedeute. Er versicherte dem Gremium aber, dass die Landkreisverwaltung alles in ihrer Macht stehende getan habe, um die Kommunen nicht über Gebühr zu belasten. "Genau deshalb wurden schmerzhafte Einschnitte bei den einzelnen Budgets vorgenommen", erklärte Schauder.
Der voraussichtliche Schuldenstand zum 1. Januar 2025 beträgt rund 31 Millionen Euro. Die geplanten Kreditaufnahmen für kommendes Jahr liegen bei 17.000.000 Euro. An Kredittilgungen sind für 2025 1.979.834 Euro vorgesehen.
Er erläuterte, dass die Gelder des Kreishaushalts nicht angehäuft werden, sondern durch aktive Förderung für die Raumschaft, über Sozialleistungen, über Investitionen in die Bildungslandschaft sowie in die Straßen- und Radwegeinfrastruktur oder durch den ÖPNV in alle 18 Städte und Gemeinden zurückfließen. Dadurch werde die Lebensqualität in den Kommunen verbessert, aber auch der Wirtschaftsstandort Main-Tauber-Kreis weiter ausgebaut.