Drohen Sprach-Kitas wie der Kita St. Venantius in Wertheim bald Kürzungen wichtiger Gelder durch die Ampel-Regierung? Das war Thema bei einem Treffen der ehemaligen Staatsministerin Dorothee Bär und der Bundestagsabgeordneten Nina Warken bei einem Besuch der Kindertagesstätte. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung der Abgeordneten entnommen.
25.000 Euro pro Jahr für Kitas mit erhöhtem Förderbedarf
Kitas mit einem hohen Anteil an förderbedürftigen Kindern konnten bisher 25.000 Euro pro Jahr für eine zusätzliche halbe Fachkraft beantragen, die dabei hilft, die sprachliche Bildung in den Kitaalltag zu integrieren. Vor dem Hitnergrund des Förderstopps tauschten sich Nina Warken und Dorothee Bär in der Sprach-Kita St. Venantius mit der Leiterin Andrea Kerekjarko und der Sprachförderkraft Claudia Schmitt aus. Ebenfalls hinzugekommen war Gudrun Stein, Leiterin der Sprach-Kita Don Bosco in Adelsheim. Mit den Sprach-Kita-Angeboten würden nicht nur die Kinder, sondern die ganzen Familien erreicht und unterstützt, so die Fachkräfte.
"40 Prozent aller Kita-Kinder hat einen Migrationshintergrund"
"Wenn man bedenkt, dass 40 Prozent aller Kita-Kinder einen Migrationshintergrund haben, Kitas ohnehin unter Personalmangel ächzen und die Situation nach über zwei Jahren Pandemie nun noch durch den besonderen Bedarf von Kindern mit Fluchterfahrung aus der Ukraine verschärft wird, kann man über das plötzliche Förder-Aus nur den Kopf schütteln. Gegenüber den Kindern ist das verantwortungslos, gegenüber den Fachkräften geringschätzend, gegenüber unserem Land kurzsichtig", bestärkte Bär die Fortführung des Programms.
Bundeskabinett will Mittel streichen
"Der geplante Förderstopp für Sprach-Kitas ist unverantwortlich. Sprache ist der Schlüssel zu einer gelungenen Integration und Teilhabe. Ihre Förderung im frühkindlichen Alter ist unersetzlich. Wenn die Ampel ihr Vorhaben in die Tat umsetzt, lässt sie neben dem Fachpersonal in den Kitas und den Eltern vor allem die Kinder im Stich", bekräftigt Warken.
Der Beschluss des Bundeskabinetts, die Mittel für das Bundesprogramm zu streichen, sei nicht nachvollziehbar. Zumal die Ampel in ihrem Koalitionsvertrag versichert habe, das Programm weiterzuentwickeln und zu verstetigen, so Warken. Laut Haushaltsentwurf für das Jahr 2023 solle es ersatzlos gestrichen werden.