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Großrinderfeld
Förderbescheid für Waldflurbereinigung in Großrinderfeld übergeben
Bei der Förderbescheidübergabe (von links): Dezernent Werner Rüger, Landrat Christoph Schauder, Landtags-Vizepräsident Wolfgang Reinhart, Vorsitzender Teilnehmergemeinschaft Klaus Bethhäuser, Minister Peter Hauk, Bürgermeister Johannes Leibold.
Foto: Matthias Ernst | Bei der Förderbescheidübergabe (von links): Dezernent Werner Rüger, Landrat Christoph Schauder, Landtags-Vizepräsident Wolfgang Reinhart, Vorsitzender Teilnehmergemeinschaft Klaus Bethhäuser, Minister Peter Hauk, ...
Matthias Ernst
 |  aktualisiert: 24.03.2022 02:22 Uhr

Es ist eine Mammutaufgabe, die die Eigentümergemeinschaft, fast ausschließlich Privatleute, im Großrinderfelder Wald bewerkstelligen muss. Etwa 1800 Flurstücke sollen auf einer Fläche von knapp zehn Hektar neu geordnet werden. Über 460 Teilnehmer sind dabei zu berücksichtigen, denn alle zukünftigen Grundstücke sind mit Wegen erreichbar zu machen. Eine richtig große Aufgabe für eine Flurneuordnung im Gewann Löhlein, das im Sprachgebrauch der Großrinderfelder nur "Löllele" genannt wird, wie der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft Klaus Bethhäuser bei einem Ortstermin erläuterte.

Hintergrund für diesen Termin war die Überreichung der Förderurkunde durch MdL Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg. Mit gut 839.000 Euro fördert das Ministerium die Maßnahme. Hauk nannte die Waldflurbereinigung einen "Neustart in die Wald-Infrastruktur". Einzelne Parzellen seien kleiner als zehn Ar, manche Waldbesitzer hätten gar nicht gewusst, dass sie Eigentümer eines Grundstücks sind. Die fränkische Realteilung hatte die Grundstücke über Jahrhunderte immer kleiner werden lassen und deshalb waren viele Besitzer sich nicht über ihr Eigentum bewusst.

Alte Buchen sterben langsam aus

"Gemeinsames Ziel ist, dass der Wald in seiner Waldform erhalten bleibt", formulierte der Minister vor Teilnehmervertretern, Gemeinderatsmitgliedern, Bürgermeister Johannes Leibold, Landrat Christoph Schauder, dem Landtags-Vizepräsidenten Wolfgang Reinhart und Vertretern der Forstbehörde und der Flurbereinigungsbehörde. Hauk sieht Laubwälder wieder im Kommen, denn die heißen und trockenen Sommer setzen den Nadelbäumen seit Jahren zu. Die Eichen werden auf jeden Fall weiter existieren, vor allem alte Buchen jedoch würden langsam aussterben. Man müsse auf klimastabile Bäume setzen, wie Elsbeere, Speierling, Douglasie, aber auch Baumarten aus dem Mittelmeer. Allen gemein sei allerdings, dass sie frostbeständig und wärmeresistent sind. "Wir brauchen engagierte Waldbesitzer", stellte der Minister fest, denn durch Naturverjüngung allein könne kein Wald der Zukunft entstehen.

Landwirtschaftsminister Peter Hauk übergab persönlich den Förderbescheid an die Teilnehmergemeinschaft Waldflurbereinigung und erläuterte die Anstrengungen zur Schaffung eines zukunftsfähigen Waldes.
Foto: Matthias Ernst | Landwirtschaftsminister Peter Hauk übergab persönlich den Förderbescheid an die Teilnehmergemeinschaft Waldflurbereinigung und erläuterte die Anstrengungen zur Schaffung eines zukunftsfähigen Waldes.

Baden-Württemberg sei ein "Waldland". Immerhin 40 Prozent der Landfläche sei bewaldet, erinnerte Professor Reinhart an die große Bedeutung von Bäumen im Ländle. Die Flurbereinigung öffnet neue Wege, ist er überzeugt. "Es geht aufwärts und es geht vorwärts". Das sieht auch Landrat Christoph Schauder so. "Dieser Schritt ist alles andere als selbstverständlich", findet er, denn es sei sehr wichtig, "dass der Privatwald zu bewirtschaften ist". Dazu dient die Waldflurbereinigung, meinte Bürgermeister Johannes Leibold, der auf die Wichtigkeit des Waldes hinwies. Nicht umsonst werde in Märchen dem Wald so große Bedeutung beigemessen.

Gemeinde unterstützt mit 30.000 Euro

Klaus Bethhäuser dankte vor allem Dezernent Werner Rüger und seinen Mitarbeitern im Flurbereinigungsamt und dem beteiligten Forstamt, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auch die Gemeinde unterstützt die Flurneuordnung mit 30.000 Euro, ergänzte er die Förderzusage des Ministers. "Wenn es abgeschlossen ist, sind die Besitzer hoffentlich glücklich", wünschte er sich zum Abschluss des Ortstermins, in der alten Brennerei der Firma Endres-Ei sein Ende fand.

 
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