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Großrinderfeld
Finanzpunkt: Die Zukunft in der Zusammenarbeit der Banken?
Gemeinsam mit Bürgermeister Johannes Leibold (Mitte) durchschnitten die Vorstände der Sparkasse Tauberfranken und der Volksbank Main-Tauber das Absperrband und eröffneten damit in Großrinderfeld den ersten gemeinsamen Finanzpunkt der beiden Regionalbanken.
Foto: Matthias Ernst | Gemeinsam mit Bürgermeister Johannes Leibold (Mitte) durchschnitten die Vorstände der Sparkasse Tauberfranken und der Volksbank Main-Tauber das Absperrband und eröffneten damit in Großrinderfeld den ersten ...
Matthias Ernst
 |  aktualisiert: 23.05.2021 02:15 Uhr

Mit der Eröffnung eines gemeinsamen Finanzpunktes in Großrinderfeld betreten die beiden Regionalbanken Sparkasse Tauberfranken und Volksbank Main-Tauber Neuland. "Wir sind die Ersten in ganz Baden-Württemberg, die so eine Kooperation in einem Finanzpunkt angehen", erklärt dazu Peter Vogel, Vorstand der Sparkasse Tauberfranken. Sein Pendant Michael Schneider von der Volksbank Main-Tauber ergänzt, dass man zwar schon in der Vergangenheit Kooperationen mit verschiedenen Kommunen zur Nutzung deren Gebäude gehabt habe, aber die Zusammenarbeit zweier Banken in einem Raum sei auch für ihn Neuland.

Vorbilder dieser Art finden sich schon längere Zeit in Hessen. Hier hatten sich beide Banken informiert, wie eine gemeinsame Zusammenarbeit aussehen könnte. "Und ich muss gestehen, unser Finanzpunkt gefällt mir besser als das Original", strahlte Peter Vogel vor geladenen Gästen. Er gab zu, dass der Sparkassenverband ursprünglich sehr skeptisch gewesen sei, ob so ein gemeinsamer Standort gelingen kann. Von den 50 regionalen Sparkassen in Baden-Württemberg sei man unter Beobachtung.

"Wir sind ein echtes Pilotprojekt", fügte Michael Schneider hinzu. Wenn es ein Erfolg wird, sind weitere Kooperationen geplant. Angedacht ist beispielsweise im kommenden Jahr einen gemeinsamen Finanzpunkt in Werbach zu eröffnen. Das würde sich optimal ergänzen, denn in Großrinderfeld ist die Sparkasse Besitzer der Immobilie, in Werbach wäre es die Volksbank.

Gemeinsam am Geldautomaten im neuen Finanzpunkt in Großrinderfeld (von links): Michael Schneider (Vorstand Volksbank Main-Tauber) und Peter Vogel (Vorstand Sparkasse Tauberfranken).
Foto: Matthias Ernst | Gemeinsam am Geldautomaten im neuen Finanzpunkt in Großrinderfeld (von links): Michael Schneider (Vorstand Volksbank Main-Tauber) und Peter Vogel (Vorstand Sparkasse Tauberfranken).

Dabei werden neben den üblichen Automaten, die beim Drucken des Kontoauszugs und bei Auszahlungen gemeinsam genutzt werden können, persönliche Beratungen in allen Gelddingen angeboten. Jede Bank ist an einem festen Tag zuständig. Am Montag ist es die Sparkasse, am Dienstag die Volksbank, am Donnerstag wieder die Sparkasse und am Freitag die Volksbank. Nur am Mittwoch befindet sich kein Personal im Finanzpunkt. Doch die Automaten sind 24 Stunden am Tag zugänglich und das an sieben Tagen in der Woche.

"Gewinn für beide Häuser"

"Wir glauben, dass es ein Gewinn für beide Häuser ist", freut sich Michael Schneider auf die gemeinsame Zukunft der Regionalbanken an einem Standort. Trotz aller Konkurrenz wolle man weiter in der Fläche präsent sein, versprachen beide Vorstände. Sowohl die Sparkasse Tauberfranken wie auch die Volksbank Main-Tauber bekennen sich mit dem Standort Großrinderfeld zur Region und ihren Menschen. Auch wenn mittlerweile viele Dienstleistungen digital erledigt werden können, der persönliche Kontakt sei nach wie vor ein großes Plus der beiden Regionalbanken.

Björn Schmidt, Mitarbeiter der Volksbank in Großrinderfeld, freut sich auf die neue Aufgabe, wobei er gestand, dass er sehr gespannt sei, wie der neue Finanzpunkt angenommen wird. Von ersten Planungen im Dezember letzten Jahres bis Mitte Mai habe man noch viel optimiert und die Zusammenarbeit der Kollegen und Kolleginnen aus beiden Häusern sei sehr gut.

Neues Aushängeschild der Gemeinde

Auch Bürgermeister Johannes Leibold freut sich über das neue Aushängeschild in der Gemeinde. "Den Mutigen gehört die Zukunft", fügte er an. Man müsse neue Wege gehen, um die Zukunft auf dem Land zu sichern. Entgegen dem allgemeinen Trend im Kreis wachse Großrinderfeld seit Jahren und mit dem Finanzpunkt biete man den Einwohnern der Gesamtgemeinde einen Service, der in die Zukunft gerichtet ist. "Dieser Standort trägt zur Zukunftssicherung bei", ist er sich sicher. Vor allem die stationäre Beratung soll den Menschen zeigen, dass sie ernst genommen werden. Der persönliche Kontakt sei noch immer wertvoller als jedes "Gespräch" mit einer Maschine.

Für beide Geldinstitute war der Umzug nicht weit, grenzten ihre bisherigen Standorte doch direkt an den Neubau an. Eine "echte Win-Win-Win-Situation" für die Bürger und die beiden Banken, nannte Peter Vogel das Projekt, das nun seine Alltagstauglichkeit beweisen muss.

 
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