In der jährlichen Sitzung des Zweckverbands Abwasserbeseitigung Wittigbach, dem die Gemeinden Wittighausen, Giebelstadt, Kirchheim und Geroldshausen angehören, stellte Geschäftsführer Timo Arnold hauptsächlich den Haushaltsplan für das Jahr 2025 vor. Dabei standen sowohl Einsparungen als auch notwendige Investitionen im Mittelpunkt der Diskussion. Trotz einer herausfordernden wirtschaftlichen Gesamtlage präsentiere der Plan eine ausgeglichene Bilanz und klare finanzielle Weichenstellungen für die Zukunft, so Verbandsvorsitzender Marcus Wessels.
Der Ergebnishaushalt zeigt mit ordentlichen Erträgen und Aufwendungen von jeweils 393.004 Euro eine stabile finanzielle Lage. Besonders positiv hervorgehoben wurden die Einsparungen im Betriebsaufwand, die sich vor allem durch einen neuen Stromliefervertrag und die effiziente Nutzung der verbandseigenen Photovoltaikanlage realisieren lassen. Allein im Jahr 2023 trug die Solaranlage mit einer Einsparung von knapp 6000 Euro zur Reduktion der Energiekosten bei, sagte Wessels voller Stolz. Diese Entwicklungen ermöglichen eine deutliche Senkung der Betriebskostenumlage, die für 2025 um 28 Prozent auf 353.000 Euro reduziert wird. Auch die Erstattung von Personalkosten durch die Gemeinde Wittighausen in Höhe von 27.500 Euro trägt zur finanziellen Entlastung bei.
Finanzielle Handlungsfähigkeit gewahrt
Gleichzeitig stehen dem Verband wachsende Belastungen gegenüber. Die Kosten für die Klärschlammentsorgung steigen weiter an, was die finanzielle Planung zunehmend erschwert. Zudem erfordert die gesetzlich vorgeschriebene Eigenkontrolle des Kanalnetzes, deren zehnjähriger Genehmigungszeitraum 2024 endet, umfassende Maßnahmen. Diese Inspektionen, die 2025 im großen Umfang umgesetzt werden sollen, verursachen Kosten in Höhe von rund 110.000 Euro. Um die Belastung besser zu verteilen, wird die Maßnahme über mehrere Jahre gestreckt. Bereits in 2024 begonnene Abschnitte werden dabei im kommenden Jahr fortgeführt.
Der Finanzhaushalt zeigt trotz der anstehenden Aufgaben ein solides Bild. Mit Einzahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit in Höhe von 380.960 Euro und Ausgaben von 372.410 Euro entsteht ein Zahlungsmittelüberschuss von 8550 Euro. Auch wenn die Investitionen für 2025 mit einem Betrag von insgesamt 55.000 Euro spürbar ins Gewicht fallen, bleibt die finanzielle Handlungsfähigkeit gewahrt. Besonders notwendig sind der Austausch eines beschädigten Einlaufrechens, die Erneuerung der Rücklaufschlammschnecken sowie die Anschaffung eines gebrauchten Gabelstaplers, der die Effizienz in der Betriebsführung gewährleisten soll.
Einsparungen als langfristige Strategie
Während der Sitzung hob Verbandsvorsitzender Marcus Wessels die Bedeutung einer vorausschauenden und nachhaltigen Haushaltsplanung hervor. Trotz steigender Kosten und gesetzlicher Vorgaben bleibt der Zweckverband durch gezielte Maßnahmen auf einem stabilen Kurs. Geschäftsführer Timo Arnold ergänzte, dass die Einsparungen nicht nur kurzfristig Entlastung schaffen, sondern auch eine langfristige Strategie für finanzielle Sicherheit darstellen.
Größere Diskussionen gab es bei der Errichtung einer Photovoltaikanlage. Ein Investor hatte angeboten, auf den Nachbargrundstücken zur Kläranlage eine entsprechende Anlage zu bauen und dann den Strom vergünstigt an den Zweckverband abzugeben. Daraus wurde die Idee geboren, eine Anlage selbst zu errichten und so direkt vom Sonnenlicht zu partizipieren. Entsprechende Angebote hatte die Verbandsführung schon eingeholt, allerdings waren die nicht unbedingt miteinander vergleichbar und es lagen noch keine Gegenrechnungen vor, ob diese selbstgebaute Anlage auch finanzierbar ist. Das will Geschäftsführer Arnold nachholen und bei einem Ortstermin präsentieren.
