Wegen der Missbrauchsvorwürfe am Olympiastützpunkt Tauberbischofsheim wird die Staatsanwaltschaft Mosbach kein Ermittlungsverfahren gegen den freigestellten Fecht-Trainer eröffnen. „Nach eingehender Prüfung sehen wir keinen Anfangsverdacht für Straftaten des Mannes“, sagte ein Sprecher der Behörde der dpa. „Wenn sich nicht auf irgendeine Art und Weise andere Erkenntnisse ergeben, ist der Fall für uns erstmal erledigt.“ Damit gibt es auch keine Ermittlung wegen des Vorwurfs der Vertuschung des Falles gegen Matthias Behr, den Leiter des Olympiastützpunktes in Tauberbischofsheim.
Vorwürfe im „Spiegel“
Die Staatsanwälte hatten seit einigen Tagen ausgewertet, was im Arbeitsgerichtsprozess um den freigestellten Coach vorgetragen wurde. Daraus habe sich aber kein Verdacht ergeben. Vor dem Arbeitsgericht in Heilbronn klagt der Trainer gegen seine Kündigung. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte berichtet, dass es im Fechtzentrum Tauberbischofsheim zwischen 2003 und 2016 zu mehreren Fällen von sexueller Belästigung gekommen sein soll.
Sportlerinnen warfen demnach dem Trainer sexualisierte Gewalt vor.
Behr wehrt sich
Gegenüber dieser Redaktion hatte Matthias Behr die Vorwürfe von sich gewiesen und als „Intrige mehrerer Personen“ bezeichnet. Sein Anwalt Hans-Jochen Schrepfer aus Würzburg sagte nun auf Anfrage: „Matthias Behr war für die Staatsanwaltschaft noch nicht einmal formal Beschuldigter in dem Fall.“
Task Force ermittelt weiter
Der FC Tauberbischofsheim setzt derweil eine unabhängige Taskforce unter der Leitung externer Rechtsanwälte zur Klärung der Vorwürfe ein. Eine Reihe von Beteiligten sei dort bereits zur Sache gehört worden, darunter auch der Trainer sowie Behr in stundenlangen Vernehmungen. Erste Ergebnisse dieser Untersuchungen werden noch im Mai erwartet.