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Tauberbischofsheim
Fast 150 Schüler nahmen an der Juniorwahl teil
Das Bild zeigt die Schüler der Klasse 9b des Matthias-Grünewald-Gymnasiums bei der Auszahlung der Wahlzettel
Foto: Ulrich Feuerstein | Das Bild zeigt die Schüler der Klasse 9b des Matthias-Grünewald-Gymnasiums bei der Auszahlung der Wahlzettel
Bearbeitet von Ulrich Feuerstein
 |  aktualisiert: 17.06.2024 02:38 Uhr

Demokratie wird zum Schulfach. Unter diesem Motto steht das Projekt Juniorwahl. "Die Schüler sollen Demokratie üben und erleben", erklärte Jonas Terrahe nach Abschluss der Wahl. Mit der Klasse 9b hat er die Juniorwahl im Rahmen des Politikunterrichts vorbereitet und durchgeführt. Ziel sei es, die Jugendlichen erfahren zu lassen, was Demokratie wirklich bedeutet, das Interesse der Jugendlichen für Politik zu wecken und Freude an politischer Beteiligung zu vermitteln. Das Ergebnis: CDU 43,1 Prozent, Grüne 10,4 Prozent, AfD 8,3 Prozent, Fortschrittspartei 6,3 Prozent, SPD 5,6 Prozent.

Die Juniorwahl wird seit 1999 bundesweit in allen 16 Bundesländern durchgeführt und zählt zu den größten Schulprojekten in der Bundesrepublik Deutschland. (Es handelt sich dabei um eine Simulation und die Ergebnisse fließen nicht in die eigentliche Wahl mit ein.) Fast vier Millionen Schüler haben mittlerweile an insgesamt vier Europawahlen, fünf Bundestagswahlen und 53 Landtagswahlen teilgenommen. 2760 Schulen haben sich an der Juniorwahl zur Europawahl 2019 beteiligt. Damit zählt die Juniorwahl zu den größten Schulprojekten in Deutschland. Träger ist der gemeinnützige und überparteiliche Verein Kumulus aus Berlin.

"Die Juniorwahl soll Schüler für Demokratie und Wahlen sensibilisieren", sagte Jonas Terrahe. Von der Beteiligung seiner Schüler an der Organisation und Durchführung erhoffte er sich, dass das politische Interesse und Verständnis gestärkt und ihr demokratisches Bewusstsein gefördert wird. "Sie sollen erfahren können, dass es Spaß macht und sinnvoll ist, an demokratischen Verfahren mitzuwirken."

Durch die Wahlsimulation erfahren sie zudem Terrahes Einschätzung zufolge das erste Mal am eigenen Leib, was es bedeutet, wählen zu gehen und können so schon für die Zukunft üben. "Natürlich werden sie dadurch auch mit den Rechten und Pflichten von mündigen Bürgern vertraut gemacht."

In der Woche vor den Pfingstferien war es dann soweit. Alle Jugendlichen ab der neunten Klasse durften selber abstimmen. Der Ablauf glich dabei der echten Europawahl: Die Schüler bekamen eine Wahlbenachrichtigung, es gab ein Wählerverzeichnis und eine Wahlkabine und natürlich auch einen Stimmzettel, auf dem die Jugendlichen ihr Kreuzchen setzen durften. Demokratie zum Anfassen eben.

Von Politikverdruss keine Spur: Am Matthias-Grünewald-Gymnasium betrug die Wahlbeteiligung mehr als 92 Prozent. Für Helena Groß war es selbstverständlich, an der Wahl teilzunehmen. "Als Jugendlicher beschäftigt man sich durch die Juniorwahl mehr mit dem Thema Wählen und kennt sich dann bei der richtigen Wahl besser aus", betonte die Elftklässlerin. Am Sonntag durfte sie das erste Mal richtig zur Wahl gehen und fühlte sich gut vorbereitet.

Wie wichtig das ist, unterstrich Janne Kritz. Der Abiturient war schon als Wahlhelfer im Einsatz und hat mitbekommen, dass es immer wieder ungültige Stimmzettel gibt. "Es ist offenbar immer noch nicht allen bekannt, wie man wirklich wählt", bedauerte der 17-Jährige. Mit Panaschieren und Kumulieren hat er selber jedenfalls keine Schwierigkeiten.

Martin Hoffschwelle gehörte dem Wahlvorstand an. Der musste beispielsweise das Klassenzimmer in ein Wahllokal umfunktionieren und den regelgerechten Ablauf der Wahl sicherstellen. "Wir haben interessante Einblicke in den Ablauf einer Wahl bekommen", erklärte der Neuntklässler. Für die professionelle Vorbereitung und Durchführung gab es dann auch Lob von den Mitschülern. "Das hat sich angefühlt wie bei einer richtigen Wahl", meinte Julius Wöppel.

Lena Braun und Lara Adelmann sahen in der Juniorwahl eine gute Vorbereitung für die Zukunft. Die beiden Neuntklässlerinnen berichteten: "Wir mussten uns im Vorfeld mit den Parteien und ihren Programmen befassen." Damit sei ihr Interesse für die Politik geweckt worden.

 
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