(dpa/lsw) Alte Bräuche oder virtuelle Welten, Globalisierung oder individuelle Geborgenheit: Mit den 40. Heimattagen Baden-Württemberg will Karlsruhe von Mai an eine Annäherung wagen an die Bedeutungen von Heimat früher, heute und in Zukunft.
„Wir müssen den Heimatbegriff immer wieder neu definieren“, sagte Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) am Dienstag bei der Vorstellung des Programms. Damit könnten Werte wie Familie oder Freunde ebenso verbunden sein, wie die Chancen der virtuellen Welt, die für Heranwachsende zum Heimatbegriff inzwischen dazu gehörten.
Als bislang erste Großstadt, die die Heimattage ausrichtet, setzt die Stadt auf ihre großen Trümpfe: als IT-Hochburg mit dem Schwerpunkt „Heimat im Netz“, als Standort von Mobilität mit dem Schwerpunkt „Heimat des Fahrraderfinders“ Karl Drais sowie als sich ständig ändernde Stadt mit dem Schwerpunkt „Heimat im Wandel“.
Eingerahmt vom Baden-Württemberg-Tag am 6. und 7. Mai sowie den Landesfesttagen im September sollen bei rund 250 Veranstaltungen die Facetten von „Heimat“ ausgelotet werden. Unter anderem werden zwei Riesenräder aufgestellt, die ein überdimensionales Fahrrad symbolisieren. Schlosslichtspiele sind geplant, Ausstellungen und Theateraufführungen sind dem Heimatbegriff gewidmet.
Das Badische Staatstheater präsentiert Ende Juni sein Projekt „Inschrift Heimat“ als Volkstheaterstück, bei dem die Bürger selbst auf der Bühne stehen und von Heimat erzählen. Für das Tanzfestival „Folkloria“ kommen rund 40 Tanz- und Musikgruppen aus 20 Ländern in die Stadt.
Erwartet wird bis zu eine Million Besucher - jeweils mehrere zehntausend Gäste allein am ersten und letzten Wochenende. Die Heimattage in Karlsruhe haben ein Budget von rund 1,1 Millionen Euro. Rund 400 000 Euro an Sponsorengeldern wurden eingeworben; auch das Land gibt einen Zuschuss.