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Tauberbischofsheim
Fachberatung für Kindertagesstätten im Main-Tauber-Kreis nimmt Arbeit auf: Prävention und Inklusion im Fokus
Die Fachberatung für Kindertagesstätten im Main-Tauber-Kreis nimmt ihre Arbeit auf: Landrat Christoph Schauder hat gemeinsam mit (von links) Sozialdezernentin Elisabeth Krug die pädagogischen Fachberaterinnen Sandra Lange und Judith Teller begrüßt. Sie unterstützen, beraten und begleiten künftig die pädagogischen Mitarbeitenden der Kindertageseinrichtungen im Landkreis.
Foto: Christoph Obel | Die Fachberatung für Kindertagesstätten im Main-Tauber-Kreis nimmt ihre Arbeit auf: Landrat Christoph Schauder hat gemeinsam mit (von links) Sozialdezernentin Elisabeth Krug die pädagogischen Fachberaterinnen Sandra ...
Bearbeitet von Michael Mahr
 |  aktualisiert: 07.07.2024 02:35 Uhr

Der Kreistag des Main-Tauber-Kreises hat im vergangenen Jahr den Beschluss gefasst, eine pädagogische Fachberatung beim Jugendamt zu etablieren. Mit Judith Teller, die den nördlichen Teil des Kreises betreut, und Sandra Lange, die für den Süden zuständig ist, ist die Fachberatungsstelle für Kindertagesstätten im Main-Tauber-Kreis nun vollständig besetzt, berichtet das Landratsamt in einer Pressemitteilung, der folgende Informationen entnommen sind.

„Wir freuen uns, dass wir diese Position mit zwei erfahrenen und vernetzten Ansprechpartnerinnen aus der Region besetzen konnten. Die Fachberatung für Kindertagesstätten wird künftig nicht nur als Schnittstelle zwischen den einzelnen Einrichtungen, den Trägern, dem Landkreis und dem Kommunalverband für Jugend und Soziales dienen, sondern sie wird einheitliche Fortbildungskonzepte entwickeln und Prozesse der Qualitätssicherung anschieben, beispielsweise bei den Themen Inklusion und Schutzkonzept“, wird Landrat Christoph Schauder zitiert.

Zudem informiert die pädagogische Fachberatung die Kitas aus dem Landkreis über Fördermittel und -programme. „Mit der aktuellen Netzwerkarbeit und der Analyse des Ist-Zustands möchten wir das Fundament für ein Konzept legen, das landkreisweit einen nachhaltigen Mehrwert bietet“, ergänzt Sozialdezernentin Elisabeth Krug.

Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

Die Bedingungen in den Kitas werden zunehmend herausfordernder, erklärt Judith Teller, die im Januar 2024 die Stelle übernommen hat. Fachkräftemangel ist kein neues Thema, aber eines, das zunehmend an Fahrt gewinnt. Sie sieht die Möglichkeit, gemeinsam mit den Trägern und Einrichtungen an Stellschrauben zu drehen. "Mit den passenden Strukturen und Maßnahmen können wir meines Erachtens diesem Trend langfristig entgegenwirken“, erklärt sie.

Chance und Herausforderung zugleich ist die Digitalisierung. „Sie bietet viele Möglichkeiten, den Arbeitsalltag in den Kitas zu erleichtern, beispielsweise bei der Kommunikation mit den Eltern. Digitalisierung könne Kita-Leitungen langfristig entlasten und somit mehr Zeit für ihre Kernaufgaben schaffen, so Sandra Lange, als pädagogische Fachberaterin seit dem 1. April an Bord.

Gleichzeitig dürfe man das Gefahrenpotenzial der neuen Medien nicht unterschätzen. Bei Kindern sei ein bewusster Umgang mit Medien wie Internet und Fernsehen "elementar wichtig". Die Auswirkungen seien nicht direkt sichtbar, aber erheblich. "Der übermäßige Konsum kann einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Heranwachsenden nehmen“, so Lange. Am Donnerstag, 14. November, plant die Fachberatung für Kindertagesstätten einen Medien-Fachtag, um Potenziale und Risiken aufzuzeigen.

Entwicklungsdefizite bei einem Drittel der Kinder

„Aktuell beobachten wir im Main-Tauber-Kreis bei rund ein Drittel der Kinder Entwicklungsdefizite, bei Einschulungsuntersuchungen etwa ist jedes vierte Kind in unterschiedlichen Sprachentwicklungsthemen förderbedürftig. Häufig wird mit den Kindern weniger gesprochen, an die Stelle der Konversation und der gemeinsamen Familienzeit tritt der Medienkonsum“, erklärt Judith Teller.

In den Kitas wird versucht, dem mit Sprachprogrammen zu begegnen. Auch die Themen Bindungssicherheit und sozial-emotionale Entwicklung beschäftigen die Kindertagesstätten. „Kinder mit Entwicklungsdefiziten können sich nur kurz oder gar nicht konzentrieren, zeigen Unruhe und aggressives Verhalten oder halten ihre Frustration nicht aus. Diese Verhaltensweisen stellt die Fachkräfte in den Kitas zunehmend vor Herausforderungen. Als pädagogische Fachberatung wollen wir unterstützen mit Fortbildungen und bei Bedarf gerne auch im direkten Kontakt mit den Leitungen in den bereits bestehenden Qualitätszirkeln der Fachkräfte.“

 
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