Ein dreitägiger Workshop mit Exkursion fand im Kloster Bronnbach statt. 20 Experten und Interessierte zum Thema „Klostergärten gestern und heute“ trafen sich in den Räumen des Klosters Bronnbach. Veranstaltet wurde der Workshop vom Verein Klosterland e.V. in Zusammenarbeit mit dem Eigenbetrieb Kloster Bronnbach, heißt es in einer Pressemitteilung.
Ein Impulsvortrag zum Thema „Klostergärten“ von Landschaftsarchitekt Johann Senner, Planstatt Senner, eröffnete die Veranstaltung, wie das Landratsamt informiert. Senner zeigte am Beispiel der Klöster Reichenau, Sießen, Maulbronn und Bronnbach Strategien im Umgang mit Klostergärten auf. „Es geht um Leben und Lebensqualität. Urbanität, Autos und Industrie bestimmen heute immer mehr unser Leben. Doch durch eine neue Wertschätzung von Garten und Natur können einem Kloster durch einen Klostergarten wunderbare Impulse gegeben werden“, betonte Johann Senner.
Finanziell unterstützt durch die Landwirtschaftliche Rentenbank konnte sich die Runde aus Ordensleuten und Klosterverwaltern, Touristikern und Kulturmanagern sowie Historikern, Landschaftsarchitekten und Denkmalpflegern intensiv den Fragen rund um das Thema Klostergärten widmen.
Zeitgemäßer Garten
Es wurde gemeinsam darüber nachgedacht, wie ein zeitgemäßer Klostergarten aussieht, was ihn ausmacht, welche Funktion und welche Aufgabe er in unserer heutigen Gesellschaft hat und auch wie ein nachhaltiger Erhalt von Klostergärten möglich ist. Die Moderation übernahm die Projektleiterin Lara Buschmann, zuständig für Netzwerkmanagement und Strategie des Verein Klosterland e.V..
Ein im Herbst 2015 durch das Netzwerk Klosterland veranstaltetes Symposium zum Thema „Kloster.Land.Wirtschaft“ hatte gezeigt, dass bei den beteiligten Akteuren großes Interesse an einer vertiefenden Diskussion einzelner Aspekte dieses Themenfeldes und insbesondere der Klostergärten besteht. Als Ort für den thematisch daran anschließenden Workshop „Klostergärten gestern und heute“ wurde Kloster Bronnbach gewählt.
Bronnbach ist in mehreren kulturtouristischen Netzwerken Mitglied, seit 2016 nun auch im Verein Klosterland e.V.. In dem Netzwerk arbeiten 16 deutsche und polnische Klöster an Themen, die den spirituell und kulturell interessierten Gast ansprechen. Dabei geht es insbesondere um die Erhaltung und die kulturtouristischen Chancen der Stätten.
Repräsentative Gärten
Das Kloster Bronnbach bot mit seinen drei repräsentativen Gärten und dem dreijährigen Sanierungsprojekt des Abteigartens das passende Ambiente. Neben einer Sonderführung zum Thema „Bronnbacher Kräutergarten vor der Orangerie“ durch Schwester Maria Regina aus Bad Mergentheim fand eine Exkursion in das Kloster Oberzell statt. Ein besonderer Höhepunkt war die von den Teilnehmern bepflanzte „Rasenbank“ nach Albertus Magnus. Dazu wurde ein Holzgestell errichtet und mit duftender Kamille bepflanzt.
Gemütliche Ruhe
Der berühmte Dominikaner und Theologe Albertus Magnus beschrieb diese im 12. Jahrhundert: Die Rasenbank sei „ein erhöhtes Rasenstück, das blühend und anmutig gleichsam zur Hälfte als Sitzgelegenheit eingerichtet“ werden soll, zur „Erquickung der Sinne“ und zur „gemütlichen Ruhe“ der Menschen, die den Garten besuchen. „Die Rasenbank lädt im Kloster Bronnbach fortan zu jeder Zeit Besucher zur Rast im Garten ein und wird zukünftig auch in anderen Mitgliedsklöstern zu finden sein“, erläutert die Projektleiterin Lara Buschmann.
Weitere Informationen zum Workshop und dem Verein Klosterland e.V. gibt es im Internet unter www.klosterland.de/Gaerten/Klostergaerten-gestern-und-heute und beim Eigenbetrieb Kloster Bronnbach.