Die Würzburger Residenz mit dem dort angesiedelten Martin von Wagner Museum war das Ziel einer Exkursion des Basisfachs Latein des Gymnasiums Weikersheim. Die Schülerinnen und Schüler besuchten dort gemeinsam mit ihrer Lehrerin Margot Stuka eine der bedeutendsten Antikensammlungen Europas, die insgesamt sechs Jahrtausende Kunst- und Kulturgeschichte abdeckt. Für die Zwölftklässlerinnen und Zwölftklässler eine Bereicherung - trotz stürmischen Schneeregen-Wetters und ausfallender Züge.
Vor dem Museumsbesuch gab es für die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, die ehemals fürstbischöfliche Residenz, ein prachtvolles Barockschloss aus dem 18. Jahrhundert, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, zu besichtigen. Beim Rundgang durch die Residenz konnte man unter anderem den Gartensaal, das beeindruckende Treppenhaus mit dem berühmten Tiepolo-Deckenfresko, auf dem die vier Erdteile dargestellt sind, den Weißen Saal, das Spiegelkabinett sowie den Kaisersaal besichtigen. Mithilfe von Informationstafeln erfuhr man zusätzlich einiges über die einzelnen Räume. In einem Gedenkraum und einem Dokumentationsraum am Ende des Rundgangs wurde über die Zerstörung der Würzburger Residenz im Zweiten Weltkrieg und über deren Wiederaufbau informiert.
Das Hauptziel der Exkursion war jedoch das Martin von Wagner Museum, wo die Schülerinnen und Schüler bei einer Führung in die griechische Mythologie eintauchten und dabei ihre Kenntnisse über den trojanischen Krieg, die Entführung der Europa oder auch die sagenhaften Taten des Herakles einbringen konnten. Auch kunstgeschichtliche und handwerkliche Facetten wurden in den Blick genommen - allen voran in der großen Keramik-Sammlung (1500 v. Chr.-300 n. Chr.), die ihren Schwerpunkt auf griechische Vasen der Blütezeit (560-300 v. Chr.) legt. Einbezogen wurden ebenfalls Tonfiguren, Arbeiten aus Glas und Steinplastiken. So wurden etwa die Unterschiede zwischen rot- und schwarzfigurigen Vasen aus den verschiedenen Epochen als auch die Farbgebung der dargestellten Frauenfiguren genauer beleuchtet, wodurch sich der Ausflug nicht nur in mythologischer Hinsicht als gewinnbringend erwies. Im Anschluss an die Führung besuchte der Kurs die große Gemäldegalerie des Museums, wo man auf den Gemälden aus ganz verschiedenen Epochen einige antike Sagen wiedererkennen konnte, die auch in den "Metamorphosen" des römischen Dichters Ovid vorkommen.
Die Exkursion endete mit einer nicht ganz nach Plan verlaufenden Heimfahrt, bei der man sich durchaus an die Irrfahrten des Odysseus erinnert fühlte.
Von: Michael Krapp (Abteilungsleiter, zuständig für Öffentlichkeits- und Pressearbeit, Gymnasium Weikersheim)