Der Start für die Umsetzung des europäischen Förderprogramms für den Ländlichen Raum (Leader) im Aktionsgebiet Hohenlohe-Tauber ist erfolgt. Der Auswahlausschuss Hohenlohe-Tauber beschloss in seiner jüngsten Sitzung zwei Projekte, die sich inhaltlich mit Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimaanpassung befassen und einen Beitrag zur Sensibilisierung leisten werden. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor, der folgende Informationen entnommen sind.
"Von jetzt an wird Leader in Hohenlohe-Tauber insbesondere über die beschlossenen und umgesetzten Projekte sichtbar", erklärte der Vorsitzende des Vereins Regionalentwicklung Hohenlohe-Tauber e. V., Hermann Limbacher. Das Gremium tagte auf Einladung der Stadt Gerabronn im ehemaligen Progymnasium.
Der Auswahlausschuss Hohenlohe-Tauber besteht aus 24 Frauen und Männern, die organisatorisch und fachlich einen Querschnitt zu unterschiedlichen Themen im Ländlichen Raum innerhalb des Aktionsgebietes abbilden. Vertreterinnen und Vertreter der öffentlichen Verwaltung sind ebenso mit dabei, wie auch Vertreterinnen und Vertreter aus der Zivilgesellschaft.
Der Sitzung vorausgegangen war der erste öffentliche Projektaufruf für ein „kleines“ Leader Fördermodul. Entsprechend übersichtlich war die Zahl der eingereichten Projektanträge. Am Ende waren es zwei, die der Auswahlausschuss beschloss: Von der Kulturstiftung Hohenlohe und von der Bürgerinitiative Pro Region Heilbronn-Franken e. V.
Die Kulturstiftung Hohenlohe nennt ihren Projektantrag "Climate Hub – Erde, Wasser, Ernährung". Sie wurde 1993 als Träger des Musikfestivals "Hohenloher Kultursommer" gegründet. Darüber hinaus vernetzt und integriert die Stiftung gesellschaftsverändernde Themen im Kulturbereich. Eines dieser gesellschaftsverändernden Themen ist der Klimawandel. Hier möchte dieses Projekt ansetzen und mit Kunst und Kultur als Katalysator einen neuen Zugang und lösungsorientierten Dialog ermöglichen.
Die Inhalte für das zu fördernde Projekt liefert der Climate Hub, ein 2023 gegründetes öffentliches Netzwerk aus Menschen der Region, welche sich künstlerisch, kreativ oder praktisch mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Ziel des Netzwerkes ist es, durch Veranstaltungen das Thema Nachhaltigkeit in die Öffentlichkeit zu tragen und eine lösungsorientierte und konstruktive Auseinandersetzung damit zu ermöglichen. Das Besondere an dem Projekt ist die Umsetzung in zwei Leader-Aktionsgebieten, Limesregion Hohenlohe-Heilbronn und Hohenlohe-Tauber.
Der Projektantrag der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. trägt den Titel „Nachhaltigkeit – Eine Strategie für die Region“.
Von den Vereinten Nationen wurden 17 Nachhaltigkeitsziele festgelegt. Deutschland hat auf dieser Grundlage 2016 seine "Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie" vorgestellt und 2021 weiterentwickelt. Nationales Handeln allein hilft nicht weiter, es braucht eine regionale und kommunale Unterstützung sowie Umsetzung. Hierzu will die Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. ihren Beitrag leisten. Das Projekt beschränkt sich zunächst auf die Themenfelder Ernährung und Konsum. In dem Leader-Projekt übernimmt die Bürgerinitiative die Aufgaben Organisation, Moderation und Netzwerkbildung. Ziele dabei sind Zusammenführung der unterschiedlichsten Akteurinnen, Akteure und Institutionen im Aktionsgebiet, Sensibilisierung, Qualifizierung und schließlich die Umsetzung von konkreten Projekten zur Nachhaltigkeit.
Die Mitglieder des Auswahlausschusses zeigten sich erfreut darüber, dass die beiden beantragten Projekte die neuen Handlungsfelder des Regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) Hohenlohe-Tauber abdecken. Denn in der neuen Förderperiode 2023–2027 sollen im Aktionsgebiet Hohenlohe-Tauber neben den klassischen Leader-Projekten verstärkt Projekte im Bereich Klimaschutz, Klimaanpassung, Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz umgesetzt werden.