In der ersten Kreismitgliederversammlung der Grünen nach den Europa- und Kommunalwahlen wurden die Ergebnisse analysiert. Aus Berlin hatte sich via Video der Betreuungsabgeordnete für den Main-Tauber-Kreis, Sebastian Schäfer, zugeschaltet, darüber informiert die Partei in einem Schreiben, dem folgende Informationen entstammen.
Schäfer ging unter anderem auf die Wahlverluste der Partei, die Haushaltsgespräche und die Unterstützung für die Ukraine ein. Zudem verwies auf Erfolge in den Bereichen Energieversorgung, Klimaschutz und europäische Asylpolitik.
Mandate im Main-Tauber-Kreis gleichmäßiger verteilt
Kreisrat Rainer Moritz stellte fest, dass die Grünen bei den Kommunalwahlen weniger stark verloren haben, als bei der Europawahl: "Je kommunaler, desto besser sind unsere Ergebnisse". Die Kreistagsfraktion verlor einen Sitz und ist nun mit vier Kreisräten vertreten. Obwohl der Wahlvorschlag einen Frauenanteil von 45 Prozent aufwies, wurde keine Frau gewählt. Der Frauenanteil ist im Kreistag mit 6,5 Prozent so gering wie noch nie, bedauerte er.
"Kreisweit betrachtet haben wir wieder ebenso viele Mandate wie vor fünf Jahren", stellte Moritz fest. Sie seien nun gleichmäßiger im Landkreis verteilt, auch habe man etliche neue Mitglieder gewinnen können. Eine Besorgnis erregende Verrohung der politischen Auseinandersetzung diagnostizierte der in Igersheim neu gewählte Gemeinderat Max Schwab. Sein Haus wurde vor der Wahl mit Eiern beworfen. Es habe noch nie so viel Vandalismus gegeben, so Schwab. Eine Rekordanzahl von Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung an Plakaten der Grünen bestätigte die Kreisvorsitzende Birgit Väth.
Umbau des Bahnhofs Markelsheim
Thomas Tuschhoff kritisierte, dass zwischen Lauda und Crailsheim bis Ende Juni alle Züge am Nachmittag und Abend ausgefallen sind. Durch den Schienenersatzverkehr seien jedoch die Anschlusszüge nicht erreicht worden. Gabriele Bachem-Böse berichtete, dass Schülerinnen und Schüler von weiterführenden Schulen den Unterricht vorzeitig verlassen mussten, um den letzten Zug zu bekommen.
Die Zukunftskommission für die Tauberbahn sei noch nicht eingesetzt worden und der im Februar feststehende Bestellfahrplan für 2025 sei bislang nicht bekannt, so Tuschhoff. Wegen des Umbaus im Bahnhof Markelsheim wolle die Westfrankenbahn 2025 in Igersheim, Markelsheim und Elpersheim nicht halten. Die Gleisbauarbeiten rechtfertigten das nicht, findet Tuschhoff.
