(dpa/lsw) Der Freiburger SPD-Politiker Gernot Erler (72) kandidiert nicht erneut für den Bundestag. Er werde bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr nicht mehr antreten, teilte Erler am Donnerstag in Freiburg mit. Er wolle sich auf eine neue Lebensphase vorbereiten und zudem den Weg frei machen für eine Verjüngung der Partei und des Bundestags. Im Wahlkreis Freiburg suche die Partei nun einen Nachfolger.
Erler ist Bundestagsabgeordneter seit 1987. Bei den Wahlen 2009 und 2013 war er Spitzenkandidat der SPD in Baden-Württemberg. 2009 hatte er als einziger SPD-Politiker im Südwesten das Direktmandat geholt, 2013 war ihm dies jedoch nicht mehr gelungen. Er war damals an der CDU-Konkurrenz gescheitert.
Von 2005 bis 2009 war der im sächsischen Meißen geborene Erler Staatsminister im Auswärtigen Amt. Seit Januar 2014 ist der SPD-Politiker Russland-Beauftragter der Bundesregierung und Sonderbeauftragter der Bundesregierung für den OSZE-Vorsitz 2016.
Die Landes-SPD reagierte enttäuscht auf Erlers angekündigten Rückzug. „Die SPD-Landesgruppe im Bundestag wird es schwer haben, seine politische wie außenpolitische Kompetenz zu ersetzen“, sagte Vorsitzende Katja Mast. Foto: dpa