(dpa/lsw) Die SPD muss nach Auffassung ihres langjährigen Vordenkers Erhard Eppler noch verstärkter auf Frauen setzen. „Die SPD muss weiblicher werden“, sagte Eppler der „Schwäbischen Zeitung“ (Freitag). Auf dieser weiblichen Seite habe sie auch einiges zu bieten. „Das was ich mit der solidarischen Leistungsgesellschaft meine, kann möglicherweise eine Frau überzeugender verkörpern als ein Mann.“
Erhard Eppler, der im Dezember 90 Jahre alt wird, war lange Zeit Vorsitzender der Grundwertekommission der Sozialdemokraten. Er sprach sich mit Blick auf die Bundestagswahl 2017 gegen eine Annäherung der SPD an die Linkspartei und Grünen aus.
„Ich würde mich im Augenblick davor hüten, eine rot-rot-grüne Bundesregierung zu propagieren. Zumal wir überhaupt nicht wissen, ob die Grünen dazu bereit wären.“ Ihm gehe es darum, ein Gesellschaftsbild zu entwerfen, in dem eben nicht jeder nur für sich selbst verantwortlich sei. „Als Christ würde ich sagen: Wo auch der nächste zählt.“
Über SPD-Chef Sigmar Gabriel sagte Eppler: „Gabriel ist zarter besaitet, als es seine Körpersprache erwarten lässt.“ Foto: dpa