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Wittighausen
Ende eines Ortsverbandes: Warum der VdK Wittighausen/Messelhausen nach Lauda wechseln muss
Matthias Ernst
 |  aktualisiert: 30.09.2022 02:39 Uhr

Der Ortsverband der Kriegsbeschädigten steht vor einem Umbruch. Trotz des langen Ringens um einen neuen Vorstand hatte sich keine Nachfolge gefunden. Was das für die Mitglieder bedeutet.

Bis zuletzt hatte Manfred Schließer noch gehofft, dass sich ein neuer Vorstand finden lassen könnte, der den Ortsverband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen
und Sozialrentner (VdK) Wittighausen-Messelhausen weiterführen wird.

"Ich darf Sie zur heutigen und voraussichtlich letzten Jahreshauptversammlung des VdK-Ortsverbandes Wittighausen-Messelhausen nach nun 75 Jahren ganz herzlich begrüßen und mich für Ihr Kommen und damit verbundenes Interesse bedanken", rief er den 33 anwesenden Mitgliedern in der Gaststätte "Zur Eisenbahn" in Unterwittighausen zu.

Viel Wehmut klang in seiner Stimme mit, hatte er doch damals extra seinen Titel als Ehrenvorsitzender zurückgegeben, um das Amt nach dem überstürzten Ausscheiden seines Vorgängers erneut zu übernehmen.

Mitgliederstand von 43 auf derzeit 120 gesteigert

"Es ist keineswegs selbstverständlich, dass ein Ehrenvorsitzender seinen Titel zurückgibt, um wieder den Vorsitz im Vorstand zu übernehmen", fand Wittighausens stellvertretender Bürgermeister Michael Schinnagel. Doch der VdK ist für Manfred Schließer eine Herzensangelegenheit. Immerhin war es gelungen, in seiner ersten Amtszeit von 2003 bis 2018 und ab 2021 den Mitgliederstand von 43 auf derzeit 120 zu steigern.

Doch die Kräfte schwinden auch bei Schließer. Er und seine Vorstandskollegen suchten lange nach einem neuen Vorstand. Gelungen ist es ihnen, trotz mehrerer Aufrufe bei Versammlungen oder schriftlich, nicht. Und so blieb dem amtierenden Vorstand keine Wahl, als einen Ortsverband zu suchen, der die Mitglieder aus Wittighausen-Messelhausen aufnehmen möchte.

Mitglieder können nicht im VdK Grünsfeld unterkommen

Das war gar nicht so einfach. Der erste Anlaufpunkt in Grünsfeld verlief erfolglos. Der dortige Vorsitzende Reiner Schenk lehnte ab. Daraufhin wandte man sich nach Königshofen und Lauda. Vor allem aus Lauda kamen von der dortigen Vorsitzenden Wilma Schneider positive Signale. Obwohl der Ortsverband selbst schon etwa 500 Mitglieder hat, kann man sich dort vorstellen, die Mitglieder aus Wittighausen-Messelhausen zukünftig aufzunehmen.

Notwendig für diesen Schritt ist allerdings die Zustimmung der beiden Verbandsversammlungen. In Wittighausen legte man nach kurzer Diskussion fest, dass man den Schritt nach Lauda gerne gehen möchte –auch wegen der guten Organisation des Ortsverbands. Gerne hätte die Vorsitzende Wilma Schneider ihre Arbeit vorgestellt. Wegen des Einsatzes auf der Agima auf der Königshöfer Messe, bei der der Kreisverband einen Stand hatte, konnte sie aber nicht kommen. Sie hatte sich erkältet.

Fusion der Verbände voraussichtlich im Mai

"Wir können uns beruhigt auf den Weg nach Lauda machen", dankte Manfred Schließer für das einstimmige Votum. Das freute auch Messelhausens Ortsvorsteher Hans-Christian Braun, der dankbar ist, dass man auf jeden Fall weitermachen kann. Michael Schinnagel sieht dies ähnlich, wobei er warnte, dass das Ehrenamt nicht weiter ausbluten darf. Man wäre froh gewesen, wenn der Ortsverband Bestand gehabt hätte. Unterstützung sprach auch Kreiskassiererin Margot Härtl aus. "Wir sind für sie da", versprach sie den Mitgliedern. Nach der Zustimmung in Lauda wird es voraussichtlich im Mai zur Fusion kommen.

 
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