Zusammenhalt wird in dem Grünsfelder Ortsteil großgeschrieben. Das zeigte sich nicht nur beim neuen See-Areal, bei dem so gut wie alle Bewohnerinnen und Bewohner halfen, es zu einem attraktiven Freizeitgelände umzugestalten. Die Feuerwehrabteilung pflegt ebenfalls den Teamgeist. Einer gemeinschaftlichen Kraftanstrengung ist es zu verdanken, dass Kützbrunn jetzt ein eigenes Feuerwehrfahrzeug besitzt. Bei der Einweihung des See-Areals empfing es den kirchlichen Segen.
"Mit dem neuen Fahrzeug können wir die Sicherheit für die Einwohner in Kützbrunn steigern", erklärte Adrian Bayer. Nach Angaben des stellvertretenden Abteilungskommandanten handelt es sich um ein Tragkraftspritzen-Fahrzeug mit einem 500 Liter-Löschwassertank (TSF-W). Das Gefährt ist ein Schnäppchen. Es stammt aus Berlin und ist ein gebrauchter Mercedes-Benz aus dem Jahre 1997 mit nur 21.000 Kilometern auf dem Tacho. Bayer selbst ist mit zwei Kameraden in die Hauptstadt gefahren, hat das Fahrzeug in Augenschein genommen und den Preis auf 12.500 Euro heruntergehandelt.
"Wir haben jetzt bedeutend mehr Möglichkeiten", freute sich Adrian Bayer. Im Ernstfall könne man jetzt eine Steckleiter einsetzen, um Personen zu retten. Ein Löschangriff sei mit geringerem Zeitaufwand möglich. Die zur Ausstattung gehörende Motorsäge erlaube es, von Stürmen umgeworfene Bäume zügig von der Straße zu räumen. Und bei Hochwasserereignissen müsse man künftig nicht mehr auf Hilfe von auswärts warten.
Kenntnisse für die neue Technik sind notwendig
Für die neue Technik sind neue Kenntnisse notwendig. Adrian Bayer sagte hierzu, dass die Feuerwehrabteilung regelmäßig an Übungen und Lehrgängen teilnimmt. "Nur die Bereitschaft jedes Einzelnen, sich auszubilden, macht es möglich, Schritt für Schritt die Sicherheit für Kützbrunn zu verbessern."
Stadtkommandant Philipp Schenk sprach von einem "technologischen Sprung" für die Abteilungsfeuerwehr Kützbrunn. Die Neuanschaffung sei notwendig geworden, weil die Bedürfnisse und Anforderungen gestiegen seien. In Schenks Augen ist das TSF-W ideal. Noch dazu, da man für ein vergleichbares Fahrzeug ab Werk etwa eine Viertelmillion Euro hinblättern müsse.
"Ideenreichtum, Tatkraft und ganz viele Stunden ehrenamtliches Engagement" bescheinigte Bürgermeister Joachim Markert den Verantwortlichen der Feuerwehrabteilung. Durch umfangreiche Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen sei ein wie neu aussehendes, auf die Aufgaben der Abteilungswehr zugeschnittenes Fahrzeug entstanden. "Das Fahrzeug wird die Einsatzbereitschatz der Abteilung Kützbrunn enorm steigern", zeigte sich das Stadtoberhaupt überzeugt. Auch für die Gesamtfeuerwehr stelle das Fahrzeug eine wesentliche Ergänzung und Verbesserung dar.
Den Teamgeist lobte Alexander Schiefermeyer. "Eine Gruppe von Kameraden hat in der Freizeit lange nach einem geeigneten Fahrzeug Ausschau gehalten und etwas sehr Passendes gefunden", meinte der Ortsvorsteher. Mit vereinten Kräften habe man außerdem das Fahrzeug für die Belange vor Ort umgebaut, ergänzt und ausgerüstet.
Deutlich besser ausgestattete Feuerwehr
Pfarrer Oliver Störr spendete dem Fahrzeug den kirchlichen Segen. "Es trägt zur Sicherheit im Ort bei", betonte er. Die nun deutlich besser ausgestattete Feuerwehr stellt in seinen Augen einen wichtigen Bestanteil der dörflichen Gemeinschaft dar. "Sie trägt dazu bei, dass die Menschen in Frieden zusammenleben können."
Der stellvertretende Kreisbrandmeister Heiko Wolpert nutzte die Gelegenheit, einen verdienten Kameraden auszuzeichnen. Aus seinen Händen erhielt Elmar Schmieg das silberne Feuerwehr-Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes. Schmieg trat 1991 in die Feuerwehr Kützbrunn ein. Seit 1993 hat er durchgehend Verantwortung in unterschiedlichsten Führungspositionen übernommen. Von 1993 bis 2018 war er als stellvertretender Abteilungskommandant und Gerätewart tätig, Abteilungskommandant war er von 2018 bis 2023. In der Gesamtfeuerwehr engagierte Schmieg sich ebenfalls. Von 2000 bis 2010 bekleidete er das Amt des stellvertretenden Stadtkommandanten. Als Stadtkommandant stand er von 2010 bis 2021 an der Spitze der Grünsfelder Wehr.
"Die Aus- und Weiterbildung der Feuerwehrangehörigen war Elmar Schmieg immer wichtig", versicherte Heiko Wolpert. Ebenfalls die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr in der Kernstadt. Es sei auch Schmiegs Verdienst, dass der Abteilung Kützbrunn heute ausreichend Führungskräfte und gut ausgebildete Feuerwehrleute zur Verfügung stehen. Als Stadtkommandant habe Schmieg außerdem den Feuerwehrbedarfsplan maßgeblich mitgestaltet und damit die Weichen für zukunftsfähige Ausrichtung der Feuerwehr Grünsfeld gestellt.
Wolpert betonte besonders Schmiegs Neukonzeption der Jugendarbeit. Seiner Initiative sei es zu verdanken, dass alle Jugendgruppen zu gemeinsamen Ausbildungs- und Übungsstunden zusammenkommen. "Das prägt noch heute den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen nachhaltig."