Der Automobilclub Laudenbach (AMC) bewies am Samstagabend wieder einmal seine große Leidenschaft für die Fastnacht. Mit der heiteren Prunksitzung überzeugte der AMC die Närrinnen und Narren in der vollbesetzten Zehntscheune und sorgte für zahlreiche Zugabe-Rufe und Stimmungsraketen. Sitzungspräsident Volker Silberzahn führte mit Witz und Charme durchs Programm. Schon in seiner Begrüßungsrede präsentierte er viel Lokalkolorit. So hofft er beispielsweise, dass die neue Tauberphilharmonie auch eine funktionierende Toilette habe.
Der Elferrat nahm erstmals auf seiner nagelneuen Sitztribüne im Stile eines alten VW-Bulli Platz, die in Zusammenarbeit mit Auszubildenden der Firma Wittenstein entstanden ist. Regiert wird das Laudenbacher Narrenvolk in dieser Saison von Prinzenpaar Anna I. (Herbert) und Timo I. (Markert) sowie von dem Kinderprinzenpaar Kiara I. (Kössel) und Sullivan II. (Adjetey). Die residierten zum ersten Mal in der neu erbauten Prinzenpaar-Loge, die ebenfalls in Zusammenarbeit mit den Wittenstein-Azubis gebaut wurde.
Gardetänzer überzeugten
Viel Applaus bekamen die Tanzgruppen. Angefangen bei den Blauen Mäusen, über die Blauen Funken und die Blaue Garde bis hin zu den Blauen Hüpfern präsentierte der AMC sowohl junge Nachwuchstänzerinnen als auch erfahrene Routiniers, die mit verschiedenen Gardetanz-Elementen, Hebefiguren und perfekter Synchronität überzeugten.
Neben klassischen Gardetänzen faszinierten die AMC-Mädels auch mit farbenfrohen Schautänzen. Die (ganz kleinen) Blauen Mäuse verzückten die Zuschauer als Zwerge, die (kleinen) Blauen Funken als Cheerleader zum Thema „High School Musical“ und die (mittlere) Blaue Garte überzeugte zusammen mit den (großen) Blauen Hüpfern mit ihrer „Sweet Horror Show“ als Tänzerinnen im Stile der Fünfziger Jahre sowie als Zombies.
Neben den gefeierten Tänzen kamen natürlich auch Spaß und Humor bei der AMC-Prunksitzung nicht zu kurz. Birgit Jung plauderte in der Bütt aus dem Nähkästchen. Opfer ihrer Verbalattacke war vor allem ihr Mann. Der sei jetzt daheim. „Für immer“, ergänzte sie beinahe schockiert.
Im Internet unter www.mannzuhause.de habe sie eine Selbsthilfegruppe gefunden. In ihrem individuellen Willkommenspaket sei ein Boxhandschuh gewesen.
Ortsvorsteher Martin Rüttler lobte in einer kurzen Bütt unter anderem das Bühnenbild, die motivierten Garden und das Engagement aller Beteiligten. AMC-Ehrenpräsident Adolf Heinzmann erzählte, dass eine Fastnachtsveranstaltung in der AMC-Vorstandssitzung vor 52 Jahren eigentlich abgelehnt worden war. Dagegen habe er sich aber gewehrt und aus kleinen Anfängen sei nun diese Großveranstaltung entstanden.
Nach einem Jahr Kreativpause kehrten die AMC-Frauen als „fleißige Handwerker“ zurück auf die Bühne. Sie zeigten, dass man mit Werkzeugenkästen auch wunderbar Musik machen kann und tanzten in zünftiger bayrischer Tracht. Mit Jürgen Baierbach konnten die Besucher einen Newcomer in der Bütt begrüßen. Als Kapitän eines Traumschiffes berichtete er von seinen bisher unbeliebtesten Gästen: einem Ehepaar aus Laudenbach.
Die Familie Ball begeisterte die Zuschauer mit ihrer Chartshow. In passende Outfits gehüllt präsentierten die Balls Hits der Fünfziger, Sechziger, Siebziger, Achtziger und Neunziger. Darunter Lieder wie „Lollipop“ von The Chordettes (Fünfziger), „Schuld war nur der Bossa Nova“ von Sängerin Manuela (Sechziger), „Schön ist es auf der Welt zu sein“ von Roy Black (Siebziger), „99 Luftballons“ von Nena (Achtziger) und „Fiesta Mexikana“ von Rex Gildo (Neunziger).
Lacher ernteten Dagmar Dierolf und Doris Wittnebel als „Madda und Lisbeth“. Messdienerin Madda erzählte stolz, dass sie bei einer Preisverleihung in Freiburg ein Kreuz gewonnen habe, weil sie es geschafft habe, innerhalb von nur drei Monaten zehn Mal mehr Leute in die Kirche zu locken. Dafür habe sie die Kirche in Messezentrum umbenannt, neue Freunde in Fatzebook gesucht und diese zum Event ins Messezentrum eingeladen. Statt der Orgel gebe es jetzt ein DJ-Pult, statt der Predigt würden jetzt Videoclips gezeigt und es gebe drei Sorten Bio-Chips statt der Hostie. Am Ende gab sie jedoch kleinlaut zu, sei der Schwindel aufgefallen und sie gebeten worden, ihr Amt als Messdienerin niederzulegen.
Den krönenden Abschluss markierte das AMC-Männerballett. In ihrem Tanz „Von Höhepunkt zu Höhepunkt“ präsentierten sich die Männer als fesche Rentner, geübte Tänzer und zeigten zum Abschluss noch viel nackte Haut.
Für die musikalische Unterhaltung zwischen den Aufführungen und nach dem Showteil war das Duo „Just the 2 of us“ zuständig.