Nach 150 Jahren kehrt das Hochmeister-Triptychon ins Residenzschloss Mergentheim zurück. Das dreiteilige Kunstwerk entstand in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Die Rückkehr wird am Freitag, 7. Februar, um 18 Uhr im Roten Saal des Schlosses gefeiert, berichten die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württembergs in einer Pressemitteilung, der folgende Informationen entnommen sind.
Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Frank Bayard, Hochmeister des Deutschen Ordens, und Udo Glatthaar, Oberbürgermeister von Bad Mergentheim, werden die Gäste begrüßen. Privatdozentin Dr. Astrid Ackermann von der Universität Erfurt einen Festvortrag mit dem Titel „Unterwegs mit Hochmeistern und Rittern: der Deutsche Orden und seine Bilder“. Annette Hirt und Stephan Deppisch an der Klarinette rahmen den Abend musikalisch.
Ein Gemälde gibt Rätsel auf
Das sogenannte Hochmeister-Triptychon ist ein dreiteiliges Gemälde, war einst Teil der Hochmeister-Galerie des Deutschen Ordens im Residenzschloss Mergentheim. Es ist Teil einer Reihe von Porträts, die für den früheren Kapitelsaal entstanden. Es ist ein wichtiger Teil der kulturellen Identität der Region und zugleich ein bedeutendes historisches Zeugnis.
Das Triptychon zeigt die drei Hochmeister Karl Joseph von Österreich, Johann Eustach von Westernach und Johann Caspar von Stadion. Die Kombination dieser drei Hochmeister wirft Fragen auf. Karl Joseph von Österreich, der 47. Hochmeister des Deutschen Ordens, der von 1662 bis 1664 amtierte, ist deutlich jünger als Westernach und Stadion – beide waren schon lange vor seiner Geburt gestorben. Westernach war 44. Hochmeister und führte den Deutschen Orden von 1625 bis 1627. Stadion war 45. Hochmeister des Deutschen Ordens. Er amtierte von 1627 bis 1641. Der Festakt beleuchtet das mögliche Motiv hinter der Kombination der drei Hochmeister im Triptychon.
Die Reise des Triptychons
Seit 1781 hing das Triptychon in der Hochmeistergalerie. 1877 schenkte der württembergische König – nach der Mediatisierung und Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts fiel das Residenzschloss in den Besitz Württembergs – 14 Gemälde dem Deutschen Orden. So gelangte das Triptychon nach Wien, denn in Österreich bestand der Orden weiter. 1965 traten die Porträts ihren Weg in die wiederaufgebaute Deutschordens-Kommende Frankfurt-Sachsenhausen an, um dort den neuen Rittersaal zu schmücken.
1979 beziehungsweise 1981 gelangten von dort acht Gemälde in das Residenzschloss Mergentheim zurück. Vor wenigen Wochen kam nun auch das Triptychon zurück nach Bad Mergentheim das samt Rahmen sorgfältig restauriert wurde. Für die Kommende in Frankfurt ließen die Staatlichen Schlösser und Gärten eine Reproduktion anfertigen.
Für die Teilnahme am Festakt am Freitag, 7. Februar, um 18 Uhr im Roten Saal des Residenzschlosses Mergentheim ist bis Freitag, 24. Januar, Anmeldung erforderlich unter E-Mail: peter.spiekermann@ssg.bwl.de erforderlich.