
Frische Austern- und Shii-Take-Pilze produziert Familie Wild in Unterpleichfeld auf ihrem landwirtschaftlichen Betrieb in der Burggrumbacher Straße – und das schon seit fast 20 Jahren. Beinahe ebenso lang gibt es auf dem weitläufigen Hofgelände zum Ende der Sommerferien das Pilzfest. So auch in diesem Jahr: Am Samstag und Sonntag, 13. und 14. September, lädt die Familie wieder zum Schlemmen und zu Führungen durch die Pilz-Kulturen ein. Seit Tagen werden der Innenhof und die beheizbare Halle für das Ereignis rund um die Speisepilze herausgeputzt.
Bei den Kulturen in den Kellerräumen gibt das Naturprodukt Pilz ein strenges Reglement vor. Pilze brauchen eine dunkle Umgebung, konstante Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit, ausreichend Sauerstoff und beheizbare Räume.
Schon als Klaus und Inge Wild mit der Pilzzucht in einstigen Krautkellern anfingen, war es ihnen wichtig, den Menschen vor Ort die Pilze „schmackhaft“ zu machen. Das ganze Jahr hindurch können im Hofladen frische Pilze gekauft werden – Austernpilze und Shii-Take.
Vom Ab-Hof-Verkauf und dem Pilzfest könnten die jetzigen Hofbesitzer Rainer und Carina Wild freilich nicht leben. 95 Prozent der Produktion liefern sie an Großmärkte in Nürnberg und Würzburg. Wer also hierzulande in einer Gastwirtschaft ein Gericht mit Pilzen bestellt, hat gute Chancen, Erzeugnisse aus Unterpleichfeld auf dem Teller zu haben.
Shii-Take-Pilze warten mit reichlich Inhaltstoffen wie Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffen auf und gehören in Japan zu den Lebensmitteln, die man im Haus vorrätig hat. So wie hierzulande das Mehl. „Das wichtigste aber ist der Geschmack unserer Pilze“, finden die Wilds. Während der Shii-Take würzig und intensiv schmeckt, gibt sich der Austernseitling etwas zurückhaltender.
„Die Zubereitung unserer Pilze ist im Prinzip recht simpel“, meint Carina Wild. Sie rät, die Pilze mit einem feuchten Küchenkrepp abzuwischen, sie eventuell zu zerkleinern und auf jeden Fall erst nach dem Braten zu salzen und zu würzen. „Sonst verlieren Pilze zu viel Wasser und dann passiert das, was einige Leute an Pilzen nicht mögen – sie werden latschig“, weiß die junge Frau.
„Unsere Arbeit mit den Pilzen ist zeitintensiv“, sagen die Wilds. Dennoch: Mit der zusätzlichen Zucht des Kräuterseitlings liebäugelt die Familie seit Jahren. Aber bei diesem Edelpilz sei die Substratmischung nicht ausgereift genug, um einen sicheren Ertrag garantieren zu können.
Beim Pilzfest dieses Jahres setzen die Wilds auf Bewährtes: „Unsere Kunden wollen wieder ihre gebratene Austernpilze mit Bandnudeln und Gemüse oder die hausgemachten Semmelknödeln mit Rahm-Shii-Take essen“, sagen sie. Natürlich gibt es auch Steaks, Geschnetzeltes und Salat. „Unsere Pilze stehen bei diesem Fest aber im Vordergrund.“