
Ob im Deutschen Orden, im Lions-Club, im Bundesverband ProHolzfenster oder in der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit – Rudi Walz engagiert sich. Er arbeitet im Altenheim, hält Vorträge über Palästina oder den Deutschen Orden und kämpft gegen illegalen Holzabbau. Heute wird er 70 Jahre alt. Einen Grund für ein riesiges Fest gibt es in seinen Augen dennoch nicht.
„Wenn ich mir das vorstelle – ich bin seit zehn Jahren 60“. Als Rudi Walz das sagt, schüttelt er ungläubig den Kopf. Ein Problem mit dem Alter hat er nicht. Der Jubilar ist nicht nur im Herzen jung geblieben. Erst vor kurzem hat er sich an der Universität Würzburg eingeschrieben und geht beispielsweise regelmäßig in deren Bibliothek.
Er beschäftigt sich intensiv mit Psychologie und deutsche Geschichte. „Ich glaube, ich werde nie aufhören, immer wieder etwas Neues anzufangen. Ausruhen kann ich mich, wenn ich wirklich alte bin“, schmunzelt er.
Seine Lebensmaxime formuliert er so: „Jeder Mensch sollte dafür sorgen, dass die Welt ein wenig besser wird. Das ist mir noch nicht gelungen.“ Sein ratlos wirkendes Schulterzucken täuscht in diesem Fall über seine Erfolge hinweg. Denn Rudi Walz ist jemand, der sich unermüdlich engagiert.
Rudolf Walz wurde am 19. August in Schönebeck bei Magdeburg geboren, machte eine kaufmännische Ausbildung und war von 1967 bis zu seinem Vorruhestand 2006 in der Weinig AG Bereichsleiter Marketing, Presseverantwortlicher und Mitglied der Chefrunde.
Seit 1997 ist er aktives Mitglied im Lions-Club Bad Mergentheim, seit 1998 dort im Vorstand und für die Pressearbeit zuständig. Rudi Walz ist Mitglied im Beirat und Sprecher des Bundesverbands ProHolz-HolzAlufenster, den er mitbegründet hat. Sein Kampf gegen den illegalen Holzbau in den Tropen führte ihn nicht nur an die Rednerpulte auf der ganzen Welt, sondern auch direkt in die Urwälder von Malaysia, Borneo und Brasilien.
Eine ganz besondere Ehre wurde Rudi Walz im März 2001 zuteil, als man ihn als Familiare in den Deutschen Orden aufnahm. Im Jahr 2007 wurde er durch den Generalabt und Hochmeister Dr. Bruno Platter in den Generalrat berufen. „Meinen Aktivitäten im Deutschen Orden habe ich viel zu verdanken“, resümiert er heute. Nicht nur, dass er zahlreiche Persönlichkeiten, wie den damaligen Prinz Philippe von Belgien, Otto von Habsburg oder Joachim Kardinal Meisner traf, prägend waren für ihn Besuche und Einsätze in Heilsanatorien für Suchtkranke oder in Altenheimen.
Ebenso gefragt ist Rudi Walz als Palästina-Kenner. Seit vielen Jahren besucht er die Region. Zahlreiche Freundschaften sind entstanden. „Aber was da im Moment geschieht, beschert mir schlaflose Nächte“, gibt Rudi Walz unumwunden zu. Und das ist nicht nur so dahingesagt. Fast wöchentlich skypt er mit seinen Freunden in Israel oder in Gaza.
Rudi Walz gehört übrigens seit Jahren der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit an. Er unterstützt den Bau und Betrieb der SOS-Kinderdörfer auf der ganzen Welt. Seit 2011 ist Rudi Walz Mitglied und aktiv in der Deutsch-Vatikanischen Gesellschaft.
Nach New York wird ihn seine nächste Reise nicht führen. Es wird nach Algerien und Tunesien gehen, um auch dort Freunde zu besuchen. Was das Reisen anbelangt, hat auch ein Rudi Walz, der schon viel gesehen hat, noch Träume: „In den Jemen oder nach Tibet, das wäre mal was“, sagt er.
Doch nun steht erst einmal sein 70. Geburtstag an. Den wird er in diesem Jahr im kleinen Familienkreis begehen. „Ich kann doch nicht feiern, wenn zur gleichen Zeit Freunde Angst um ihr Leben haben müssen“, sagt er.
Auf Geschenke will er ebenso verzichten wie auf eine Feier. „Die Menschen sollen lieber etwas Gutes tun. Anstatt mir Blumen und Geschenke zu bringen, wäre es mir viel lieber, wenn sie für das SOS-Kinderdorf Rafah im Gazastreifen spenden würden. Das liegt mir sehr am Herzen. Hier ist im Moment meine Hauptaufgabe“, begründet Rudi Walz diese Entscheidung.
Spendenkonto für das SOS-Kinderdorf Rafah im Gazastreifen bei der GLS Gemeinschaftsbank:
IBAN: DE11 4306 0967 2222 2000 04;
BIC: GENODEM1GLS;
Stichwort: AC 39140418 / Rudi Walz für Rafah