
Das nasskalte und vor allem stürmische Wetter konnte den Besuchern des 102. Creglinger Rossmarkts die gute Laune nicht vermiesen. Sie sind zwar etwas zeitverzögert gekommen, doch diesen jährlichen "Nationalfeiertag" wollte sich niemand entgehen lassen. Am zweiten Mittwoch im Februar, so will es die Marktregel, die auf das Stadtrecht von 1349 zurückgeht, soll der Creglinger Pferdemarkt stattfinden. Erst seit 1920 findet ein "reiner" Pferdemarkt statt.
Es gab wieder Pferde, Pferde und nochmals Pferde, gestriegelt und geputzt, oft mit Zöpfchen in der Mähne oder im Schweif. Alle Rassen, vom kleinen Shetland-Pony bis zu den beeindruckenden großen und starken Kaltblutpferden war alles vertreten. Kurz gesagt, der ganze obere Bezirk war wieder auf Trab.
Auftrieb zur Prämierung
Der morgendliche Auftrieb zur Prämierung bewegte sich mit insgesamt 106 Vierbeinern, darunter Ponys sowie sechs Esel. Sie stellten sich in der Kieselallee der Fachjury mit der Creglinger Tierärztin Claudia Schumann und Dr. Birgit Scholz aus Rothenburg. Teilnehmerzahlen wie in früheren Jahren mit weit über 200 gibt es nicht mehr. Zwar werden am Rande noch ein paar Tiere verkauft, doch die Erhaltung der Tradition dominiert. Es geht in erster Linie darum, Gleichgesinnte zu treffen und Erfahrungen auszutauschen.
Neben dem Prämierungsgeld gab es Preisschleifen, Stallplaketten und Ehrenpreise. Gleich vier erste Preise bekam Sonja Baier aus Bieberehren – Bahnhof Reinsbronn. Familienpreise gingen an die Auber Karl Stüber, Konrinna Kreiselmeier und Max Krieger. Auch Sandra Leber mit ihren Kaltblütern von den Florian Geyer-Spielen in Giebelstadt gehörte zu den Preisträgern.
Der Krämermarkt mit seinen knapp einhundert Marktbeschickern hatte sich wieder in und um den Altort mit seinem vielfältigen Warenangebot, natürlich auch mit Artikeln rund ums Pferd, eingefunden. Zum umfangreichen, bunten Programm gehörte auch ein Schaubeschlagen mit dem Sechselbacher Dominik Rübling. Hinzu kamen die Hausmessen, ein Bauerntreff am BAG Lagerhaus, das Schulcafé in der Mehrzweckhalle und ein großes Lego-Eisenbahnparadies. Der größte Festtag in Creglingen ist gleichzeitig auch ein großes "Who is Who" und daher hatten sich wieder zahlreiche Ehrengäste aus allen gesellschaftlichen Bereichen der gesamten Region zum Empfang in der Musikhalle eingefunden. Angeführt wurde der Reigen vom Baden-Württembergischen Minister für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.
Viele Besucher an der Straße
Der anschließende Festumzug unter dem Motto "Nimm die Hufe in die Hand und komm nach Creichl!" gehörte natürlich wieder zu den Höhepunkten. Hier beeindruckten die mehreren tausend Besucher entlang der Straßen neben den prämierten Pferden einmal mehr die edlen Rösser und Gespanne. Aber auch die Fußgruppen, Motivwagen überwiegend mit Faschingsgestaltung, die das Stadtgeschehen von Creglingen in meist sehr lustiger Manier aufs Korn nahmen, wurden bestaunt. Die schönsten und originellsten Beiträge wurden von einer Jury mit Preisen ausgezeichnet.

