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Kembach
Ein Hobby für Jung und Alt: Kaninchenzüchter trafen sich zur Lokalschau
Die Preisträger bei der Lokalschau der Kaninchenzüchter (von links): Annabell Müller, Sally Müller, Andreas Stollberger, Christoph Scheck, Heinz Amend und Peter Maul.
Foto: Jutta Segner | Die Preisträger bei der Lokalschau der Kaninchenzüchter (von links): Annabell Müller, Sally Müller, Andreas Stollberger, Christoph Scheck, Heinz Amend und Peter Maul.
Bearbeitet von Aurelian Völker
 |  aktualisiert: 08.12.2023 02:57 Uhr

Seine Begeisterung für die Natur und speziell für Kaninchen hat der Theilheimer Christoph Scheck an seine Enkelinnen Sally und Annabell weitergegeben. Die drei sind die „jüngsten“ Mitglieder des Kaninchenzuchtvereins B 1089 Kembach, der kürzlich zur Lokalschau ins Kembacher Vereinsheim eingeladen hatte. Neun Züchterinnen und Züchter stellten sich mit insgesamt 115 Kaninchen der Beurteilung der beiden Preisrichter, die ihre Punkte nach Gewicht, Körperform, Typ und Bau, Fellhaar und Pflegezustand verteilten. Darüber informiert der Verein in einer Pressemitteilung, der auch folgende Informationen entnommen sind.

Bewertet wurden dabei Tiere von acht im Verein gezüchteten Rassen: Graue Wiener, Weiße Neuseeländer, Alaska, Zwergwidder japanerfarbig, Sallander, Farbenzwerge weißgrannig-schwarz, Deutsche Kleinwidder wildfarbig sowie Zwergwidder schwarzgrannenfarbig. Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen, wobei Vereinsmitglied Heinz Amend gleich in mehreren Disziplinen die Nase vorn hatte. Mit seinen „Grauen Wienern“ wurde er erster Vereinsmeister, stellte den bestbewerteten Rammler, gewann je einen Bezirks- und Landesverbandsehrenpreis und heimste auch noch den intern vergebenen Wanderpokal des Vereins ab.

Zweiter Vereinsmeister wurde Andreas Stollberger (Weiße Neuseeländer) gefolgt von Peter Maul (Alaska). Jugendvereinsmeister wurden Sally und Annabell Müller mit ihrer Rasse Zwergwidder japanerfarbig. Darüber hinaus wurde Christoph Scheck mit einem Bezirksverbandsehrenpreis sowie die Jugendzuchtgemeinschaft Jakob und Hannes Lutz mit je einem Jugend-Bezirkspreis und einem Jugend-Landesverbandsehrenpreis ausgezeichnet.

Knuffige Zwergkaninchen die Favoriten bei der Lokalschau der Kaninchenzüchter

Vor allem bei den jungen Besucherinnen und Besuchern der Schau waren die ausgestellten Zwergkaninchen die Favoriten, wobei besonders die knuffigen kleinen Widderrassen mit ihren hängenden Ohren die Herzen im Sturm eroberten. Und so verwundert es auch nicht, dass die Jugend im Verein eben diese Rassen züchtet. Überhaupt sind die 15-jährige Sally und ihre 11-jährige Schwester Annabell Müller das beste Beispiel, dass der Slogan, der in großen roten Buchstaben gut lesbar über den Ausstellungskäfigen prangt, nicht nur ein schöner Spruch ist: "Ein Hobby für Jung und Alt".

Doch wie kommt man in unserer heutigen, stark digital geprägten Welt zu solch einem Hobby? Während sich viele ihrer Altersgenossen in ihrer freien Zeit vor allem mit dem Smartphone beschäftigen, verbringt Annabell jede freie Minute des Tages im Stall bei ihren vierbeinigen Freunden. Tiere und speziell Kaninchen seien Teil ihres Lebens seit sie denken könne, berichtet die 11-Jährige. Bereits als Kleinkind sei sie ihrem Opa Christoph nicht von der Seite gewichen, wenn dieser im Stall gewesen sei.

Annabell als Dreijährige scheinbar spurlos verschwunden - doch sie war im Stall bei den Hasen

Als knapp Dreijährige habe sie einmal das ganze Haus in Panik versetzt, weil sie spurlos verschwunden zu sein schien. Nach langer, verzweifelter Suche entdeckte sie der Opa in einem der unteren Hasenställe. Sie habe wohl den Verschluss des Käfigs geöffnet, sei zu dessen Bewohner hineingekrochen und habe die Tür wieder hinter sich zugezogen. Dass die Kaninchen nicht nur aus Spaß an der Freude gezüchtet würden, sondern irgendwann im Kochtopf landeten, sei das Natürlichste der Welt. Und Oma Helenes leckere Hasengerichte, ob Rollbraten, Schnitzel, Gulasch oder mehr, seien immer ein besonderer Genuss.

Und dabei beschränkt sich Annabells Beschäftigung mit den Tieren nicht alleine aufs Spielen. Den ehemaligen Schweinestall hat sie in einen Freilaufbereich verwandelt, in dem derzeit drei Kaninchen herumflitzen können. Die Pflege der Tiere, wie etwa das Schneiden der Krallen, erledigt sie genauso selbstverständlich wie die tägliche Versorgung mit Wasser und Futter.

Kaninchenschnitzel als Pausenbrot 

Nur das Ausmisten macht sie nicht selbst, das übernimmt der Opa für sie, während sie in der Zwischenzeit aufpasst, dass die Tiere nicht ausbüxen. Und mit Opa bespricht sie auch, welche Tiere zur Weiterzucht ausgewählt werden, wobei die letztendliche Entscheidung bei ihr liegt. Und dabei hat sie bereits ein sehr gutes Händchen bewiesen, wie die Prämierungen zeigen. Seit sie sechs ist, das ist das Mindestalter, stellt sie als Jugendzüchterin auf Schauen aus.

Auf die Frage, wie ihre Freunde oder Klassenkameraden über ihr nicht gerade alltägliches Hobby denken, antwortet Annabell: „Meine beste Freundin findet das cool!“ Sie dürfe immer kommen und habe sogar einen Hasen, der ihr gehört – bis er geschlachtet werde, dann dürfe sie sich einen neuen aussuchen. Manchmal nehme sie als Pausenbrot kleine Kaninchenschnitzel mit in die Schule und für einige ihrer Mitschüler sei es das Größte, wenn sie etwas davon abbekommen.

 
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