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Wittighausen
Eichen verkaufen sich nach wie vor gut
Revierleiter Peter Kugler (rechts) berichtete im Bergwald in Wittighausen über die Ergebnisse der Wertholzsubmission.
Foto: Matthias Ernst | Revierleiter Peter Kugler (rechts) berichtete im Bergwald in Wittighausen über die Ergebnisse der Wertholzsubmission.
Matthias Ernst
 |  aktualisiert: 07.03.2019 02:11 Uhr

Beim Rundgang im Bergwald oberhalb von Unterwittighausen informierte Peter Forstrevierleiter Kugler die anwesenden Privatwaldbesitzer und Interessenten über baumartenspezifische Resultate des Submissionsverkaufs 2019 sowie über aktuelle Tendenzen auf dem Wertholzmarkt. Darüber hinaus gab er Hinweise und Prognosen zur weiteren forstlichen Bewirtschaftung in diesem Jahr.

"Wir können sehr zufrieden sein", war das Resümee von Kugler zur aktuellen Submission. "Das ohnehin schon hohe Niveau der Vorjahre konnte an Holzmenge und Ertrag erneut übertroffen werden". Insgesamt sind auf den fünf Lagerplätzen des Main-Tauber-Kreises im Bergwald (Gemeinde Wittighausen), in Nassig und Kirchnersbrunn (Stadt Wertheim), am Roggenberg (Stadt Bad Mergentheim) sowie im Nonnenwald (Stadt Schrozberg) 4828 Festmeter Wertholz aus Staats-, Gemeinde- und Privatwäldern angeboten worden, davon allein rund 1530 im Bergwald. Erneut trug besonders das Eichenstammholz wesentlich zu dem positiven Gesamtergebnis bei, das bei 4801 verkauften Festmetern insgesamt rund zwei Millionen Euro betrug.

Eichenholz habe bei der diesjährigen Submission im Durchschnitt 452 Euro pro Festmeter erzielt und lag damit nur leicht unter dem Vorjahresniveau (458). Zudem habe die Eiche mit 87 Prozent oder 4189 Festmetern wieder den Hauptanteil des angebotenen Stammholzes bei einer Mehrmenge von 30 Prozent sowie vergleichbarer Güte- und Stärkenklassenverteilung wie im Vorjahr ausgemacht. "In oberen Drittel hatten wir uns beim Eichenholz bessere Resultate erhofft, dafür lief es im unteren Drittel insbesondere bei mittelstarkem Holz und geringen Qualitäten ausgezeichnet", berichtete der Forstrevierleiter.

Nadelwerthölzer wurden auch in diesem Jahr wieder zentral auf dem Roggenberg angeboten. Sie machen allerdings nur noch etwas mehr als drei Prozent des Gesamtangebots aus. Davon entfielen auf Douglasie 74 Festmeter und auf Lärche über 88 Festmeter. Für die Douglasie konnte mit 190 Euro je Festmeter ein Anstieg zum Vorjahr registriert werden, während der Durchschnittspreis für Lärche mit 237 Euro etwas rückläufig war. Die insgesamt rund 304 Festmeter Eschenholz seien im Schnitt für etwa 154 Euro pro Festmeter verkauft worden. "Wichtig ist, dass die Esche noch weitgehend gesund und der Stamm nicht von Nekrosen befallen ist", erklärte Kugler. Geradezu exzellente Gebote habe es für qualitativ sehr gutes und starkes weißes Eschenholz gegeben, so etwa am Roggenberg mit etwa 600 Euro und im Bergwald mit immerhin rund 300 Euro als Spitzengebot je Festmeter.

Den höchsten Festmeterpreis auf dem Lagerplatz bei Unterwittighausen habe bei der diesjährigen Submission ein Eichenstamm aus dem Staatsforst bei Großrinderfeld mit 1339 Euro erreicht. Bei 2,14 Festmeter ist dieser Baum zugleich mit über 2850 Euro der teuerste Stamm auf dem Lagerplatz im Bergwald gewesen. Die gesamte sogenannte "Submissionsbraut" war ein Furniereichenstamm aus dem Stadtwald Bad Mergentheim mit 4492 Euro. Der höchste Preis je Festmeter wurde für eine Eiche aus dem Gemeindewald Igersheim mit 2269 Euro erlöst.

"Wir werden vor allem Massenware nur über die Submission zu relativ guten Preisen los", unterstrich Kugler in einem Fazit die hohe wirtschaftliche Bedeutung der Wertholzsubmission für die Einnahmen sowohl der Privatwaldbesitzer als auch für die Kommunen und deren Bilanzen aus ihren Forsten. Die weit überregionale Bedeutung der Taubertäler Wertholzsubmission wurde erneut mit der hohen Anzahl von 45 erfolgreichen Bietern bestätigt, davon 37 aus Deutschland sowie zum Beispiel sechs französischen Herstellern von Barriqueweinfässern.

Ein wesentlicher Ratschlag Kuglers an Privatwaldbesitzer lautete, im Sommerhalbjahr grundsätzlich und in regelmäßig kurzen Zeitabschnitten alle Forstbestände auf geschädigte und kranke Bäume zu kontrollieren, denn insbesondere aufgrund der langen Trockenheit und des bislang milden Winters sei massiv mit Schädlingsbefall und Krankheiten zu rechnen. Geschädigte Bäume sollten rasch gefällt und aus dem Wald entfernt werden. "Wir müssen das machen, was die Natur vorgibt", gab Kugler als zusammenfassende Devise aus. Er sieht die Zukunft des Waldes eher mit gemischten Gefühlen, stehen doch durch den Klimawandel sehr große Umwälzungen bevor.

 
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