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Wenkheim
Ehemalige Synagoge: Jahreshauptversammlung "die schul"
Die frühere Vorsitzende des Vereins 'die schul' Katharina Bähne gab interessante Ausführungen zum jüdischen Fest 'Simchat Torah'.
Foto: Klaus Reinhart | Die frühere Vorsitzende des Vereins "die schul" Katharina Bähne gab interessante Ausführungen zum jüdischen Fest "Simchat Torah".
Klaus Reinhart
 |  aktualisiert: 07.11.2020 02:21 Uhr

Der Verein "die Schul" – Gedenkstätte Synagoge Wenkheim hielt unter Einhaltung der Corona Abstands- und Hygieneregeln seine diesjährige Jahreshauptversammlung ab. Vorsitzender Michael Knoblauch begrüßte unter den Gästen Ortsvorsteher Emil Baunach und die frühere Vorsitzende des Vereins "die schul", Katharina Bähne, die von München angereist war und zum Thema "Simchat Torah" einen einleitenden Vortrag hielt.

Simchat Torah (hebräisch Freude der Weisung) ist der letzte der jüdischen Feiertage, die mit dem Laubhüttenfest (Sukkot) beginnen. In orthodoxen und konservativen Gemeinden der Diaspora wird er als zweiter Tag des Schemini Azeret-Festes am 23. Tischri, dem ersten Monat des jüdischen Kalenders, im September oder Oktober gefeiert – in Israel und in denjenigen Reformgemeinden, wo Schemini Azeret nur einen Tag dauert, gleichzeitig mit Schemini Azeret am 22. Tischri. Simchat Tora erfreut sich auch bei weniger religiösen Juden, vor allem bei Familien mit Kindern, großer Beliebtheit. Es beginnt mit dem Segen Schehechejanu.

Seit dem 14. Jahrhundert wird an diesem Festtag die Vorlesung der Tora, der fünf Bücher Moses, in der Synagoge mit dem letzten Abschnitt des fünften Buches beendet und sogleich wieder mit dem ersten Abschnitt des ersten Buches von neuem begonnen. Für die Kinder ist Simchat Tora ein besonderer Festtag, an dem sie an den Prozessionen teilnehmen, nach aschkenasischen Brauch mit speziellen Fähnchen, und mit Früchten und Süßigkeiten beschenkt werden. Katharina Bähne ging im Weiteren auf regionale Unterschiede in einzelnen Gemeinden ein, die von der Orientierung der jeweiligen jüdischen Gemeinde (orthodox, konservativ oder liberal) abhängen.

Nach dem Dank an die Referentin leitete Vorsitzender Michael Knoblauch zur Jahreshauptversammlung über. Er teilte rückblickend mit, dass trotz der Ereignisse um die Pandemie, einige Veranstaltungen unter Beachtung der Hygienevorschriften stattfinden konnten. Dadurch konnte das kulturelle Leben in Wenkheim und besonders in der ehemaligen Synagoge ein Stück weit aufrechterhalten werden. Führungen fanden in 2020 in reduzierter Anzahl statt. Als Baumaßnahme wurde die Renovierung des Eingangsbereichs erwähnt, die teilweise mit privaten Spenden finanziert werden konnte.

Kassenführer Markus Sellen konnte berichten, dass die veränderten Bedingungen keinen größeren Einbußen in der finanziellen Lage des Vereins verursacht hätten. Kassenprüfer Hanno Herold bestätigte eine einwandfreie Kassenführung. Ortsvorsteher Emil Baunach überbrachte die Grüße der Gemeinde- und Ortsverwaltung und nahm die Entlastung des Vorstandes vor, die ohne Gegenstimmen über die Bühne ging.

Unter dem Tagesordnungspunkt Planung 2021 wurde die weitere Vorgehensweise in Sachen Programmgestaltung ausführlich erörtert und diskutiert. Aufgrund der Corona Entwicklung kann der Verein "die schul" im Bereich Veranstaltungen nur bedingt vorausschauend in den Gebieten SYNkope, SYNema und SYNaloge planen und je nach Entwicklung der Pandemie-Situation auf Sicht fahren. Einig war man sich, dass das Angebot an kulturellen Veranstaltungen auf niedrigen Level weitergeführt werden soll.

 
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