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Bad Mergentheim
Ehefrau des Stolperstein-Erfinders spricht bei Veranstaltung im Residenzschloss Mergentheim
Stolpersteine in Bad Mergentheim.
Foto: Klaus Huth | Stolpersteine in Bad Mergentheim.
Bearbeitet von Frank Kupke
 |  aktualisiert: 02.05.2024 02:45 Uhr

Die Ehefrau des Stolperstein-Erfinders Gunter Demnig, Katja Demnig, und der Initiator der Jüdischen Kulturtage im Taubertal, Roy Igersheim, sowie Klaus Huth von Stolpersteine Bad Mergentheim erläutern am Montag, 6. Mai, um 19.30 im Roten Saal des Residenzschlosses Mergentheim verschiedene Facetten des Stolperstein-Projektes. Das teilen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung mit, der die folgenden Informationen entnommen sind. Der Titel des Vortrags lautet: "Denk-Mal – Stolpersteine als Zeichen der Erinnerung und Versöhnung". Im Anschluss besteht Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch. Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten.

Der Vortrag findet im Rahmen der Jüdischen Kulturtage im Taubertal statt. Am 6. Mai ist heuer zudem "Jom ha Schoa" – der ist in Israel Gedenktag der Opfer des Holocausts und der Gedenktag jüdischen Heldentums. Die Stolpersteine gelten laut Pressemitteilung als das "größte dezentrale Mahnmal der Welt". Es gibt demnach mehr als 100.000 Stolpersteine in über 30 Ländern, jeder stehe für einen Menschen und seine Geschichte.

Die drei Vortragenden nähern sich dem Thema der Stolpersteine aus unterschiedlichen Richtungen: Katja Demnig beleuchtet die Anfänge der Stolpersteine und die Entwicklung des Projekts bis heute. 1992 wurde der erste Stein in Köln verlegt – etwas über 30 Jahre später setzte Gunther Demnig den 100.000 Stolperstein. In ihrem Vortrag zeigt Katja Demnig auch auf, wie die Gedenktafeln hergestellt werden.

Das Residenzschloss in Bad Mergentheim heute.
Foto: Günther Bayerl | Das Residenzschloss in Bad Mergentheim heute.

Roy Igersheim gibt einen persönlichen Einblick: Als jüdischer Amerikaner mit deutschen Vorfahren hat er eine ganz besondere Verbindung zu den Stolpersteinen. In seinem Beitrag lässt er die Zuhörerinnen und Zuhörer an seinen privaten Gedanken teilhaben.

Klaus Huth wirft einen Blick auf die in Bad Mergentheim verlegten Stolpersteine und zeichnet das Leben der jüdischen Familien Fröhlich, Adler und Würzburger nach. In seinem Vortrag berichtet er von seiner Arbeit, den Mühen der Recherche und den Begegnungen mit den Nachfahren der Familien. Im Anschluss besteht Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch.

In der Ausstellung "Jüdisches Leben in Mergentheim" im Residenzschloss kann man mehr über die bewegende Geschichte der jüdischen Gemeinde in der Stadt an der Tauber erfahren. Gezeigt wird das friedliche Zusammenleben, Ausgrenzung und Vertreibung. Mit der Herrschaft der Nationalsozialisten kam es auch in Bad Mergentheim zu Gewalt, Flucht und Deportation. Zwischen 1939 und 1945 wurden mindestens 61 jüdische Mergentheimerinnen und Mergentheimer ermordet. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den  Biografien von zwei aus der alteingesessenen Mergentheimer jüdischen Familie Fechenbach stammenden Persönlichkeiten: den von Nationalsozialisten ermordeten Journalisten Felix Fechenbach (1894-1933) und den britischen Grafiker Hermann Fechenbach (1897-1986).

Anmeldung unter info@schloss-mergentheim.de

Eine historische Darstellung des Deutschordensmuseums.
Foto: Elfriede Rein | Eine historische Darstellung des Deutschordensmuseums.
 
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