(dpa/lsw) Bahnchef Rüdiger Grube hat den Durchschlag des Albabstiegstunnels als wichtigen Meilenstein in der Geschichte des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm gewürdigt. „Baden-Württemberg, Deutschland und Europa profitieren stark vom Bahnprojekt Stuttgart-Ulm“, betonte er bei einer Feier am Dienstag nahe Ulm.
Der knapp sechs Kilometer lange Tunnel verbindet das Portal auf der Albhochfläche und die Donaustadt miteinander und überwindet dabei 95 Höhenmeter.
Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Norbert Barthle (CDU), lobte die Bauzeit von nicht einmal zweieinhalb Jahren. „Das zeigt, dass der zügige Bau von Verkehrsgroßprojekten in Deutschland möglich ist.“
Anders als bei der Grundsteinlegung für den Tiefbahnhof von Stuttgart 21 im September dieses Jahres waren auch Grünen-Vertreter mit von der Partie: Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sowie Gerlinde Kretschmann, Ehefrau von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Tunnelpatin. Die Grünen sehen den Tiefbahnhof von Stuttgart 21 kritisch, stehen aber hinter der Schnellanbindung zwischen Stuttgart und Ulm.
Das Land steuert zu ihren Kosten von 3,26 Milliarden Euro 950 Millionen Euro bei. Bei dem bis zu 6,5 Milliarden Euro teuren Stuttgart 21 sind es 930 Millionen Euro. Hermann betonte, mit der Neubaustrecke Stuttgart-Ulm rücke die Region Ulm und Oberschwaben ein ganzes Stück näher an die Landeshauptstadt und den Flughafen Stuttgart heran. „Die Menschen und die Wirtschaft der Ulmer Region haben damit den größten Vorteil“, fügte er hinzu.
Die Reisezeit zwischen Stuttgart und Ulm wird sich von 54 auf 28 Minuten verkürzen. Gerlinde Kretschmann sagte: „Ich freue mich an der prächtigen Entwicklung meines Patenkinds, des Albabstiegstunnels.“