Ein zeitgemäßes Wanderangebot im Lieblichen Taubertal ist das "Meditative Wandern", gerade in Zeiten von Corona. Darüber informiert das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Unter freiem Himmel könne durchgeatmet werden. Abstandsregeln würden eingehalten. Neun Wege zwischen 8 und 18 Kilometer Länge führten im Taubertal zu sakralen Gebäuden oder Gegebenheiten. In Kirchen, Kapellen oder an Bildstöcken könnten sich die Wanderer Zeit nehmen, innezuhalten.
Die meditativen Wanderwege, die mit LTM-1 bis LTM-9 markiert sind, sollen bewusst zur Erholung und zur Besinnung beitragen, so die Pressemitteilung. Meditatives Wandern führe zur Ruhe und lasse die eigene Mitte spüren. Es beinhalte die Einladung, in der Natur sich selbst und Gott zu begegnen. Bei einer meditativen Wanderung gehe es nicht darum, eine bestimmte Strecke in einer bestimmten Zeit abzulaufen. Man könne tief durchatmen und den Moment genießen – der Weg sei das Ziel.
An den Startpunkten der meditativen Rundwege finden Wanderer eine Informationstafel. Darauf sind der Routenverlauf sowie die wesentlichen sakralen und natürlichen Höhepunkte der Wanderung beschrieben. Jede Tour ist mit einem Sinnspruch verbunden. Die Ausweisung der Meditationswege erfolgte mithilfe des europäischen Förderprogramms Leader in den Gebieten Badisch-Franken und Hohenlohe-Tauber.
Der LTM-8 startet in Bad Mergentheim
Der meditative Wanderweg LTM-8 führt durchs Grünkernland zum Dom der Franken, der Kirchenburg im Boxberger Stadtteil Wölchingen. Die Route führt durch ausgedehnte Wälder und über offene Feldfluren. Sie belohnt mit Ausblicken auf Bad Mergentheim und ins Umpfertal, verspricht der Tourismusverband. Der Sinnspruch zum LTM-8 stammt von dem englischen Humanisten Thomas Morus: "Es kommt niemals ein Pilger nach Hause, ohne ein Vorurteil weniger und eine neue Idee mehr zu haben."
Die Wanderung beginnt in Bad Mergentheim mit seinem gut erhaltenen mittelalterlichen und barocken Stadtbild. Die Kurstadt war von 1526 bis 1809 Sitz des Deutschen Ordens. Sehenswürdigkeiten sind vor allem das Residenzschloss mit seiner Barockkirche, die Münsterkirche St. Johannes Baptist und das Alte Rathaus, das als Wahrzeichen der Stadt gilt. Weitere Attraktionen sind der Kurpark, der Wildpark hoch über der Stadt sowie die Solymar-Therme.
Aus der Stadt heraus führt der LTM-8 auf Forstwegen mit mittlerer Steigung in den Stadtteil Dainbach. Nach Besichtigung der Kirche und der Durchquerung des Ortes geht es parallel zum Hang über Schweigern nach Boxberg und von dort nach Wölchingen. Höhepunkt ist hier der "Dom des Frankenlandes", das bekannteste Bauwerk der Stadt Boxberg. Die hoch aufragende evangelische Wehrkirche bildet mit dem Kirchhof eine Kirchenburg. Das Gotteshaus wurde vermutlich zwischen 1220 und 1270 vom Johanniterorden in Verbindung mit den Ortsadligen von Boxberg erbaut.
Im Jahr 1381 ging der Besitz an die Ritter von Rosenberg, die 1559 die Reformation einführten. Damals wurde die Kirche evangelisch. Das ursprünglich turmlose Bauwerk erhielt in den Jahren 1878/79 einen achteckigen Turm auf der Vierung. Die Kirche ist eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit vor dem Chor eingezogenem Querhaus, so dass sich ein kreuzförmiger Grundriss ergibt. Die Kirche weist überwiegend Stilmerkmale der Romanik auf, nur vereinzelt finden sich bereits frühgotische Elemente. Die Rückkehr von Wölchingen nach Bad Mergentheim ist mit dem Zug möglich. Fahrplaninformationen gibt es im Internet unter www.vrn.de.
"Meditationswandern im Taubertal": Den Prospekt sowie weitere Informationen zu den Wanderwegen gibt es beim Tourismusverband "Liebliches Taubertal", Gartenstraße 1, 97941 Tauberbischofsheim, Tel.: (09341) 82-5806, E-Mail: touristik@liebliches-taubertal.de, Internet: www.liebliches-taubertal.de