
Viele Vereine haben es durch die Coronakrise nicht leicht. Kein regelmäßiges Vereinsleben, weniger Einnahmen und teilweise ein erheblicher Mitgliederschwund. Das führt bei einigen zu finanziellen Engpässen und die Rufe nach Hilfe wird in den einzelnen Kommunen hörbar. So wollte auch der Vorstand des Fördervereins Dorfgemeinschaftshaus Schönfeld einen Erlass der Bewirtschaftungskosten für das Jahr 2020. Die Zahlung an die politische Gemeinde ist Teil des Nutzungsvertrages, der beim Bau des Gemeinschaftshauses von der Gemeinde mit den örtlichen Vereinen in Schönfeld geschlossen hatte. Diese bilden den Förderverein und sind so ein gemeinsamer Ansprechpartner für die Gemeinde.
Laut Vertrag teilen sich die Gemeinde und der Förderverein die Bewirtschaftungskosten zu je 50 Prozent. Eine außergewöhnliche Konstellation, wie Bürgermeister Johannes Leibold in der Gemeinderatssitzung in der Turnhalle in Großrinderfeld anmerkte. Den Bewirtschaftungsvertrag könne man nicht mit dem von den anderen Ortsteilen vergleichen. Hier seien andere Voraussetzungen gegeben.
Diskussion um Stundung oder Erlass
Bereits 2019 hatte der Förderverein um Stundung der Bewirtschaftungskosten gebeten. Damals war der Gemeinderat der Bitte gefolgt. Nachdem aber in 2020 keine Veranstaltungen durchgeführt werden konnten, die Einnahmen für den Förderverein gebracht hätten, genannt seien hier nur die Theaterveranstaltungen, Vermietungen oder Feste, bat man für das vergangene Jahr um komplette Erlassung.
Rainer Gerhards, der im vergangenen Jahr noch ein vehementer Forderer der Stundung war, schwenkte nun um und empfahl dem Ratsgremium den Erlass der Bewirtschaftungskosten. Helga Koch plädierte für eine Stundung, da auch andere Vereine Probleme hätten. Manfred Wörner gab zu bedenken, dass man möglichst alle Vereine gleich behandeln sollte. Das ist schwer genug.
"Die gerechteste Förderung ist eine Null", brachte es Sven Schultheiß auf den Punkt. Jede Entscheidung sei eine Einzelentscheidung, die man jedes Mal neu überdenken müsse. Er plädierte dafür, die Stundung für den Betrag aus 2019 fortzusetzen und für 2020 komplett zu erlassen. Diesem Vorschlag folgte der Gemeinderat mehrheitlich, denn man wolle keinen Verein im Ort hängen lassen. Schließlich sei ein funktionierendes Vereinswesen eines der Aushängeschilder von Großrinderfeld.