
Das traditionelle Dorffest wurde in Wenkheim erstmals in der neu renovierten Turn- und Festhalle abgehalten. Zahlreiche Umstände (neue Vorschriften und teure Logistik unter anderem) sorgten dafür, dass die Durchführung im Kirywald, nahe dem jüdischen Friedhof, sehr schwierig geworden wäre.
Gleich zwei Höhepunkte gaben dem diesjährigen Fest neuen Glanz. Emil Baunach, langjähriger Ortsvorsteher, Kreis-, Gemeinde- und Ortschaftsrat wurde in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Die offizielle Eröffnung des neuen Kindergartens in der ehemaligen Welzbachgrundschule sorgte für den zweiten Höhepunkt.
Zunächst begann das Dorfgemeinschaftsfest mit einem ökumenischen Gottesdienst, den der evangelische Pfarrer Oliver C Habiger zusammen mit der katholische Gemeindereferentin Birgit Kuhn zelebrierte. Kindergartenkinder, der Posaunenchor und Petra Lippert an der Orgel sorgten für die musikalische Umrahmung. In der Predigt wurde die Bedeutung der Kinder für Jesus hervorgehoben und der Bogen in die heutige Gesellschaftssituation gespannt, wo Kinder manchmal als Last empfunden werden können. Dies gelte es zu vermeiden, so der klare Tenor.
Harald Meyer neuer Ortsvorsteher
Nach dem ökumenischen Gottesdienst danke der neue Ortsvorsteher Wenkheims, Harald Meyer, seinem Vorgänger Emil Baunach für die geleistete Arbeit in der kommunalen Politik während der letzten Jahrzehnte. Er erwähnte dabei zahlreiche Maßnahmen, wobei die Schwimmbadbetreuung und die Organisation der Waldfeste ganz oben standen. Emil Baunach und seiner Frau Rita wurden unter großem Beifall eine Fotocollage und ein Geschenkkorb überreicht. Auch Harald Meyer ging kurz auf den neuen Kindergarten ein und dankte allen Mitwirkenden, insbesondere der politischen Gemeinde für die Unterstützung bei der Planung und Durchführung der Maßnahmen im früheren Schulhaus und in der Turn- und Festhalle. Durch Corona und andere Widrigkeiten waren zahlreiche Änderungen und Neuabsprachen notwendig gewesen.

Danach trat Martin Fünkner als Vertreter des Ältestenkreises der evangelischen Kirchengemeinde, die Träger des Kindergartens ist, ans Mikrofon. Er freute sich besonders über die gelungene Maßnahme Kindergarten „Arche Noah“ und die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Er dankte dem Kindergartenteam, dass schon den „Kleinen“ durch Spiel, Gesang und Vorlesen aus der Kinderbibel geistliche Werte, in einer sonst von Erfolg und Streben nach Reichtum geprägten Gesellschaft, vermittelt werden.
Auch Werbachs Bürgermeister Georg Wyrwoll fand nur lobende Worte, vor allem für die Gemeindeverwaltung und den Gemeinderat. Beide Stellen seien über die lange Zeit der Planung und Durchführung unter seinem Vorgänger Otmar Dürr stets offen für Änderungen und Verbesserungen gewesen. Für die Gesamtmaßnahme wies er auf 3,4 Millionen Euro Investitionskosten hin, die mit 1,2 Millionen Euro bezuschusst wurden.
Eintracht sollte die übergreifende Leitlinie der kommenden Zeit für das neu geschaffene Projekt und für weitere anstehende Aufgaben in der Gemeinde Werbach sein und bleiben, so das Gemeindeoberhaupt. Er griff kurz den Gedanken des Pädagogen Friedrich Wilhelm August Fröbel (1782-1852) auf, der schon früh erkannte, dass Kinder sich von innen her entwickeln und nicht groß von außen her geformt werden müssen. Darum nannte er seine Bildungseinrichtung „Kindergarten“, ein Wort, das in vielen Sprachen der Welt Aufnahme fand. Er dankte anschließend allen, die das Dorfgemeinschaftsfest geplant und durch ihre Arbeit unterstützt haben.
Nach dem Mittagessen gab es die Möglichkeit den neuen Kindergarten im Erdgeschoss und die Vereins- und Gemeinderäume im 1. Stock zu besichtigten, was von vielen Einwohnern und sonstigen Interessierten intensivst wahrgenommen wurde. Die DLRG zeigte in ihrem Raum, wie moderne Rettungsmaßnahmen an verunfallten Menschen sachgerecht durchgeführt werden sollten. Der Gesangverein Eintracht erfreute die Festteilnehmer am Nachmittag noch mit klassischen und modernen Weisen.