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Distelhausen
Distelhäuser Lachnacht mit geballtem Humor
Stefan Danziger ist der Mann mit Berliner Schnauze und Milieu-Humor
Foto: Uwe Büttner | Stefan Danziger ist der Mann mit Berliner Schnauze und Milieu-Humor
Uwe Büttner
 |  aktualisiert: 17.03.2023 03:50 Uhr

In der Alten Füllerei ging die fünfte Distelhäuser Lachnacht über die Bühne. Die Akteure lockten dem begeisterten Publikum so manche Lachsalve mit Kabarett, Comedy und satirischer Musik heraus.

Den Auftakt zur Lachnacht machte Moderator Atze Bauer, der mit witzigem und rockigem Liedgut perfekt auf den Abend einstimmte. Der erste Kandidat des Abends war Frank Fischer, der als Ersatzmann für Martin Sierp nach Distelhausen gekommen war. Eine gute Auswahl, wie sich schnell herausstellte.

Selbstgespräche mit einem Tick

Frank Fischer fährt gerne mit der Deutschen Bahn und liebt hier ganz besonders die Zugdurchsagen, die er auch sammelt. Mit seinen Parodien erntete er gleich die ersten Lachsalven vom Publikum. Seine Mitreisenden findet er immer super und er lauscht stets interessiert deren Telefonaten. Besonders gerne spielt er mit seinen Abteilgenossen Agentenspiele und verwirrt dabei so manchen Passagier. Wenn er gerne einmal ohne Gegenüber reisen möchte, erfreut er mit Selbstgesprächen kombiniert mit einem Tick und das funktioniere immer.

Moderator Atze Bauer glänzte mit schrägen und rockigen musikalischen Einlagen
Foto: Uwe Büttner | Moderator Atze Bauer glänzte mit schrägen und rockigen musikalischen Einlagen

Beim Einkaufen hatte Fischer auch schon so manches skurrile Erlebnis. Als kürzlich eine Kassiererin fragte ob er mit Karte zahlen wollte, zückte er seine Urlaubskarte von Lanzarote. Die Ansage "WEr öffnen Kasse 2" nahm er mit dem Handy auf: seither gibt es für ihn keine langen Wartezeiten mehr. Wenn er bei einem Hotelaufenthalt einmal die Rezeption verwirren will, teilt er dieser mit, dass der Föhn nicht funktioniere. Eine lustige Vorstellung, da er sein Haar "offen" (sprich: er hat eine Glatze) trägt. Sein Motto: "Bekloppter als alle anderen" und damit hat er während seiner Shows immer viel Erfolg und auch in Distelhausen funktionierte sein humoristisches Konzept bestens.

Schräge Erlebnisse eines Berliners

Der Mann mit der Berliner Schnauze, Stefan Danziger, ist eigentlich Sachse, doch der Alltag in der Bundeshautstadt hat ich inzwischen assimiliert. So erzählte er auch von seinen zahlreichen schrägen Erlebnissen während der Lockdowns. Seither hat sich die ganze Welt verändert. Ein echter Indianer kenne keinen Schmerz und dieser Spruch sei von Karl May erfunden worden, wie scherzhaft zu hören war. Witzig und interessant war seine Sichtweise der Entwicklung der Melancholie von der Antike bis zur Neuzeit mit ihren verschiedenen Behandlungsmethoden, die nicht immer gut für die Patienten ausgingen.

Mit bestem Humor kam Ersatzmann Frank Fischer aus Mainz nach Distelhausen
Foto: Uwe Büttner | Mit bestem Humor kam Ersatzmann Frank Fischer aus Mainz nach Distelhausen

Die Familienplanung liegt dem Wahlberliner ganz besonders am Herzen. Bei der Auswahl der Kondome nutzt er auch gerne einmal die Biovariante aus Holz, wie zu hören war. Die Ringgröße seiner Auserwählten stellt er gerne beim Fingerlutschen fest. Auch in Sachen "grüne Energie" ist Danziger kompetent und so schlug er eine "Riesenhamsterrad" mit tausenden von Hamstern vor – dies verdächtige Aussage lockte so manchen Lacher mit seinem Berliner-Milieu-Jargon hervor.

Wenn das Zapfhuhn kaputt ist

Nach einer kurzen Pause ging es mit dem aus Leipzig stammenden Comedian Thomas Nicolei mit viel Manpower in die zweite Runde des tollen Comedyabends. Bereits 1981 sei die 2-G-Regel in Leipzig eingeführt worden. Und diese lautete: "Gaffee und Guchen" Auch das Gendern sei nicht außergewöhnlich und so hörte er kürzlich bei einem Besuch in Auerbachs Keller als eine Frau eine Radlerin bestellte, die Antwort: "Leider ist unser Zapfhuhn kaputt".

Besonders lustig war seine Promi -Männer-WG mit Udo Lindenberg, Thomas Gottschalk, Martin Semmelrogge, Klaus Kinski und dem "Gröfaz". Einfach herrlich und dabei konnte sich keiner den Lachtränen entziehen. Doch seine Lieblings-WG-Bewohner sei nach wie vor Max Raabe und da hatte er auch im Frack ein Musikstück parat. Zum Abschluss parodierte er noch 80er-Jahre-Hits aus dem "Arzneischrank", die bestens bei seinen Zuhörern ankamen. Er ist zwar ein Dinosaurier der Comedyszene beeindruckt aber mit seinen Darbietungen unvergesslich.

Am Ende der Veranstaltung kamen alle Akteure noch einmal gemeinsam auf die Bühne, um einen letzten Witz zum Besten zu geben, danach gab es frenetischen Beifall für die durchweg gelungene Lachnacht mit vielen humoristischen Highlights.

Der Leipziger Thomas Nicolai verstand es bestens sein Publikum zu bespaßen
Foto: Uwe Büttner | Der Leipziger Thomas Nicolai verstand es bestens sein Publikum zu bespaßen
 
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