zurück
Grünsfeldhausen
„Dieses Projekt hat noch gefehlt“
Neue Sanitäreinrichtung an der Achatiuskapelle (von rechts): Bürgermeister Joachim Markert, Alfred Beetz und Anna Sophie Kissick von der Leader-Aktionsgruppe Badisch-Franken, Abteilungskommandant Markus Bach, Ortsvorsteher Wolfgang Haun, Pfarrer Oliver Störr sowie Elke Krappel und Anton Schwab vom Kirchenbauförderverein.
Foto: Ulrich Feuerstein | Neue Sanitäreinrichtung an der Achatiuskapelle (von rechts): Bürgermeister Joachim Markert, Alfred Beetz und Anna Sophie Kissick von der Leader-Aktionsgruppe Badisch-Franken, Abteilungskommandant Markus Bach, ...
Ulrich Feuerstein
 |  aktualisiert: 27.09.2021 03:10 Uhr

Die Achatiuskapelle ist ein kulturhistorisches Kleinod. Viele Besucher lassen sich vom Charme der romanischen Kirche begeistern. Getrübt wurde die Freude bislang, weil eine Sanitäreinrichtung gefehlt hat. Der Mangel ist jetzt behoben. Mit Mitteln aus dem Regionalbudget der Leader-Aktionsgruppe Badisch-Franken wurde eine barrierefreie WC-Anlage gebaut.

„Dieses Projekt hat noch gefehlt“, betonte Joachim Markert. Grünsfelds Bürgermeister, Vertreter der Leader-Aktionsgruppe, des Kirchenbaufördervereins und der Dorfgemeinschaft nahmen die neue Sanitäreinrichtung nach dem Ende der Baumaßnahmen in Augenschein. Die waren recht umfangreich. Viele Freiwillige waren nötig, aber auch der städtische Bauhof hat tatkräftig geholfen.

Die neue Anlage passt sich dem Dorfbild sehr gut an. Das funktionale Gebäude passt sich an den bereits bestehenden Schuppen an und greift die Holzoptik auf. Das überraschend geräumige Innere wartet nicht nur mit Toilette und Waschbecken auf, sondern enthält auch einen Wickeltisch. Der Zugang zur Anlage ist barrierefrei und gepflastert, um auch bei schlechtem Wetter einen sicheren Zugang zu gewährleisten. Abgerundet wird das Ganze durch eine Ladesäule für E-Bikes am Eingang des Spielplatzes.

„Weil es bisher keine öffentliche Toilette gab, mussten Führungen schon frühzeitig abgebrochen werden.“
Alfred Beetz, Vorsitzender Leader-Aktionsgruppe

„Von diesem Projekt hat jeder etwas“, betonte Anna Sophie Kissick. Sie leitet die Leader-Geschäftsstelle in Walldürn und übermittelte die Förderzusage aus dem Regionalbudget. Dabei handelt es sich um einen auf Bundesebene ausgewiesenen zusätzlichen Fördertopf für Kleinprojekte, um den ländlichen Raum zu stärken. Mit dem Regionalbudget sollen Kleinprojekte bis maximal 20 000 Euro Gesamtkosten unterstützt werden, die dazu dienen, die lokale Entwicklungsstrategie umzusetzen.

Bund und Land stellen den Leader-Vereinen in Baden-Württemberg jährlich 180 000 Euro zur Verfügung. Zusätzlich werden zehn Prozent durch den Neckar-Odenwald-Kreis und den Main-Tauber-Kreis kofinanziert, was einen jährlich zur Verfügung stehenden Fördertopf von 200 000 Euro ergibt.

„Ein Notstand ist behoben“, meinte Alfred Beetz. Als Vorsitzender der Leader-Aktionsgruppe Badisch-Franken und Vorsitzender des Kirchenbaufördervereins habe er sich bei der Vergabe wegen Befangenheit zurückgehalten. Dass der Beschluss dennoch einstimmig für die Achatiuskapelle gefallen sei, freute ihn umso mehr. Das Gotteshaus liegt ihm am Herzen. Bei vielen Gruppenführungen hat er den Besuchern die Kapelle schon vorgestellt. „Weil es bisher keine öffentliche Toilette gab, mussten Führungen schon frühzeitig abgebrochen werden“, bedauerte er. Künftig kann er sein Wissen unverkürzt weitergeben.

Von wahren „Touristenströmen“ berichtete Pfarrer Oliver Störr. Der Leiter der Seelsorgeeinheit Grünsfeld-Wittighausen wies darauf hin, dass er regelmäßig Prospekte von der Achatiuskapelle nachdrucken lassen müsse, so beliebt seien die. Auch als romantischer Ort für Trauungen werde sie gern gebucht. Eine Sanitäreinrichtung sei da sehr hilfreich.

Während Corona konnten nach Störrs Angaben keine Gottesdienste in der Kapelle stattfinden. Dafür sei sie zu klein. Ersatzweise habe es einzelne Messen im Freien auf dem Spielplatz gegeben. Störr freute sich, dass im Oktober wieder Gottesdienste im Inneren erlaubt sind.

Der Spielplatz ist nach Angaben von Ortsvorsteher Wolfgang Haun ein beliebter Treffpunkt in Grünsfeldhausen. In guter Erinnerung seien ihm die in Kooperation mit der Abteilungsfeuerwehr veranstalteten Maibaumfeste. Als Alternative in der kalten Jahreszeit habe sich das Wintergrillen etabliert. Diese Aktivitäten stärken Hauns Angaben zufolge die Dorfgemeinschaft. Besonders Zugezogene seien gern gesehen. „Wer neu ist, kann in ungezwungener Atmosphäre Leute kennenlernen.“ Die neue Sanitäreinrichtung kommt da dem Ortsvorsteher gelegen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Ulrich Feuerstein
Bauhöfe
Baumaßnahmen
Befangenheit
Gebäude
Jahreszeiten
Kirchliche Bauwerke
Notstände
Wetter
Wickeltische
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top