
Die letzte Sitzung des Gemeinderates fand im alten Rathaus in Gerchsheim statt. Der Rat befasste sich unter anderem mit der Entwicklung und Planung der kommunalen Forstwirtschaft. Patrick Halhuber, stellvertretender Amtsleiter des Forstamtes Main-Tauber-Kreis, und Revierförster Christian Hofmann präsentierten den Vollzug des Verwaltungshaushaltes 2023 sowie die Planungen für das Jahr 2025. Nach einer detaillierten Vorstellung der Sachverhalte und einer konstruktiven Diskussion stimmte der Gemeinderat dem Beschlussvorschlag einstimmig zu.
Im Jahr 2023 konnte die Forstwirtschaft der Gemeinde ein äußerst solides Ergebnis erzielen. Die Holzerntemaßnahmen brachten Einnahmen von 237.824,70 Euro ein. Trotz zahlreicher Kosten, unter anderem für die Bestandespflege, den Wald- und Wildschutz sowie technische Dienstleistungen, konnte ein Überschuss von 107.913,88 Euro erwirtschaftet werden. Der negative Beigeschmack, so Halbauer, sei dabei, dass dreiviertel des Holzeinschlags Schadholz war und auch die Einschlagmenge weit über dem jährlichen Soll lag.
Forstwirtschaft steht auf stabilem Fundament
Positiv wirkte sich die gezielte Förderung für die Aufarbeitung von Schäden aus, die der Gemeinde zusätzliche Einnahmen von 41.700,69 Euro brachte. Gleichzeitig musste in strategisch wichtige Bereiche investiert werden, darunter die Pflege von Kulturen und der Einsatz von Maschinen und Werkzeugen. Diese Investitionen sind entscheidend, um den Wald langfristig als ökonomische und ökologische Ressource zu erhalten. Halhuber betonte in seinem Vortrag, dass die Ergebnisse trotz steigender Kosten und der Herausforderungen durch den Klimawandel erfreulich seien. "Unsere Forstwirtschaft steht auf einem stabilen Fundament, aber wir dürfen nicht nachlassen, die anstehenden Aufgaben nachhaltig und strategisch anzugehen", so Halhuber.
Für 2025 sehen die Planungen ebenfalls eine positive Entwicklung vor, wenngleich mit vorsichtigeren Prognosen. Der geplante Holzeinschlag wird mit 1.890 Festmetern leicht unter dem Durchschnitt der letzten Jahre liegen. Die Einnahmen aus der Holzernte werden auf 129.300 Euro geschätzt. Trotz eines geplanten Zuschussbedarfs in einigen Bereichen, etwa für Kulturen und den Wildschutz, erwartet die Gemeinde ein positives Gesamtergebnis von 2.300 Euro.
Revierförster Hofmann unterstrich die Bedeutung der geplanten Maßnahmen. "Der Klimawandel stellt uns vor große Herausforderungen. Trockenheit, Stürme und Schädlingsbefall erfordern gezielte Pflege- und Schutzmaßnahmen, um die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit unseres Waldes zu sichern", so Hofmann. Die Mitglieder des Gemeinderates zeigten sich von der sachlichen und umfassenden Darstellung der Ergebnisse beeindruckt. Die Sitzungsvorlage, die neben detaillierten Zahlen auch Erläuterungen zu den Hintergründen und geplanten Maßnahmen enthielt, bot eine fundierte Grundlage für die Diskussion.
Gemeinde setzt weiterhin auf den Waldumbau
Bürgermeister Johannes Leibold lobte die Arbeit des Forstamtes und die transparente Aufbereitung der Daten. "Die Forstwirtschaft ist ein zentraler Bestandteil unserer Gemeinde – wirtschaftlich, ökologisch und gesellschaftlich. Mit den vorgestellten Plänen sichern wir nicht nur die heutige Nutzung, sondern auch die Zukunft unseres Waldes für kommende Generationen. Wir setzen weiterhin auf den Waldumbau".
Die Sitzung verdeutlichte einmal mehr die Bedeutung einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Forstwirtschaft. Halhuber und Hofmann machten deutlich, dass der Wald nicht nur eine Einnahmequelle ist, sondern auch eine wichtige Funktion für das Klima, den Naturschutz und die Naherholung erfüllt.