
"Wie würde der Main-Tauber-Kreis aussehen, wenn es ehrenamtliches Engagement nicht geben würde?", fragte Landrat Christoph Schauder bei der feierlichen Veranstaltung "Wir ehren Alltagshelden" am Donnerstag, 5. Dezember, das Publikum – höchstwahrscheinlich nicht besonders freundlich und gut. Daher dankte er den 100 Ehrenamtlichen aus dem südlichen Taubertal, die an diesem Abend mit ihren Begleitungen in die Tauberphilharmonie zu einem festlichen Galadinner eingeladen worden waren.
Schauder hob ihren freiwilligen und unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Gemeinschaft und zum Gelingen der Demokratie hervor, und bezeichnete sie als "die stillen Helden des Alltags". Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Städte und Gemeinden Niederstetten, Creglingen, Weikersheim, Igersheim, Bad Mergentheim, Boxberg, Ahorn und Assamstadt sowie Mitglieder des Lions Club Bad Mergentheim, des Rotary Club Bad Mergentheim und der Wittenstein Stiftung hatten die 100 Ehrenamtlichen ausgewählt. Entsprechend waren kommunale Vertreterinnen und Vertreter, Mitglieder der beiden Clubs und der Stiftung nach Weikersheim gekommen, um Danke zu sagen.
Die Nachricht des Abends lautete: Das System funktioniert nur mit Ehrenamtlichen
Das ehrenamtliche Engagement der Ausgewählten erstreckt sich über viele Lebensbereiche. So sind sie beispielsweise als Lesepaten für Kinder und Jugendliche oder Bibliotheksmitarbeiter aktiv, organisieren Geldspendeaktionen, sammeln Kleidung und Gegenstände für Hilfsbedürftige, unterstützen das Rote Kreuz oder Sportvereine oder helfen in ihrer Dorfgemeinschaft, indem sie den Ort mit privater Dekoration verschönern oder sich um Pflanzen und Bäume kümmern.
Initiiert und durchgeführt wurde der Ehrenabend, bei dem das Cateringteam des Edelfinger Hofs ein 3-Gänge-Menü servierte und Sänger Max Mutzke mit Pianistin Marialy Pacheco auftrat, vom Lions Club und Rotary Club sowie der Wittenstein Stiftung. An diesem Abend gab es einen Rollentausch: Mitglieder der beiden Clubs servierten, koordiniert von Kurdirektor Sven Dell, das Essen an die Tische. Im Vorfeld wurde fleißig geübt, berichteten sie, damit beim Reichen der Gänge nichts schief geht. Diese Geste stand symbolisch dafür, dass auch etwas in Richtung der Geehrten getan wird.

Intendant Johannes Mnich, der mit der Tauberphilharmonie Gastgeber und Moderator der Veranstaltung war, zeigte sich froh, dass engagierte Personen aus verschiedenen Altersschichten anwesend waren. Zudem erklärten die beiden Club-Präsidenten Günter Steinmüller (Lions) und Steffen Schürle (Rotary): "Sie sind ein Vorbild für alle – unser System funktioniert nur durch Sie." Durch namentliche Nennung durch die "Club-Sekretärinnen" Rosemarie Spitzley und Kim Linsenmayer überreichten die Präsidenten die Urkunden persönlich an die Ehrenamtlichen.
Das Ehrenamt in der Region sichtbar machen
Natürlich dürfe an so einem Abend in der Tauberphilharmonie nicht der Konzertteil fehlen, meinte Mnich, und freute sich über die Zusage von Sänger Max Mutzke und Pianistin Marialy Pacheco, die mit ihrem emotionalen Auftritt, bei dem sie das Publikum als summ- und singfreudigen Chor einbezogen, begeisterten – und sogar für eine "Unplugged"-Zugabe zurück auf die Bühne kamen.
Zum Abschluss wandten sich Klaus Spitzley, Projektleiter des Lions Club, und Mnich nochmal an die Gäste: Mit der Veranstaltung habe man die Wertschätzung und den Dank an die Ehrenamtlichen zeigen und das Ehrenamt in der Region sichtbar machen wollen – das ist durch einen stilvollen Ehren(amts)abend geglückt.