Die Karnevalsgesellschaft Königshofen (KGK) ließ es bei der 26. Bunten Narrensitzung am Freitagabend krachen. Gleich zu Beginn der Sitzung begrüßten die Schnocken das Publikum mit einem großen Gemeinschaftstanz und stimmten die Gäste auf einen amüsanten Abend ein.
Nach dem Einzug der Tauberhexen und der Gastabordnungen zu den imposanten Klängen des Fanfarenzugs der Fränkischen Herolde aus Kützbrunn unter der Leitung von Melanie Neckermann begrüßte Sitzungspräsidentin Anna-Lena Muthig das „Künschöfer Narrenvolk“ und führte souverän und charmant durchs Programm.
Faszinierende Tänze
Tanzmariechen Hannah Bier eröffnete das Programm mit ihren flinken Beinen und einem tollen Tanz im nagelneuen Kostüm. Die Schnöckchen präsentierten sich als zuckersüße Äffchen in aufwendigen bunten Kostümen. Die Tanzmäuse hießen die Gäste bei Familie Wurm willkommen und zeigten in schrillen Kostümen, wo uns Würmer im Alltag begegnen. Zum Beispiel als Apfelwurm, Bücherwurm, Regenwurm und Ohrwurm.
Tanzmariechen Ira Jonas vollführte Akrobatik-Einlagen wie Sprünge und sogar Überschläge. Die Schnockettis zeigten in türkis-weißen Kleidchen und unter dem Motto „Hilfe! Wir brauchen eine Nanny“, wie anstrengend Kinder sein können. Den tänzerischen Höhepunkt der Schnocken setzten einmal mehr die Dancing Moskitos. Unter dem Titel „Der Pakt mit dem Teufel“ präsentierten die 30 Tänzerinnen in imposanten Teufelsgewändern mit ausladenden Hörnern einen mitreißenden Tanz zum Kampf um die Liebe.
An auswärtigen Tanzgruppen traten auf: Das Männerballett der FG Heeschter Berkediebe, die Rot-Gold-Garde der Narhalla Boxberg, die Schautanzgruppe der FG Kalrobia aus Igersheim, die Prinzengarde der FG Lustige Vögel Schweinberg und das Männerbalett Vilchband.
Pointierte Büttenreden
Büttenreden gab es insgesamt vier an der Zahl. Holger Löffler von der FG Stedemer Beesche ließ sich als Milchmädchen vom Fuchseloch zunächst einmal vom Bürgermeister-Stellvertreter Herbert Bieber auf die Bühne heben, um dann über den Ehemann zu lästern oder auch Wallfahrtstipps zu geben. „So eine Wallfahrt rentiert sich. Wenn der Klingelbeutel vorbeikommt, nehm‘ ich grad so viel wie Kirchensteuer vom Gehalt abgezogen wird.“
Peter Bienert von der FG Hordemer Wölf präsentierte sich als Isegrimm vom Unterschloss und kritisierte vor allem die vielen weltpolitischen aber auch innerdeutschen Krisen. Mit leichterer Kost warteten etwas später Andreas Poser und Andreas Leiblein von der FG Lustige Vögel Schweinberg auf. Als Klorollentester gaben sie einen amüsanten Einblick in die neun Phasen ihrer Prüfung, die von Phase 1 „Abrolle“ über Phase 5 „Abrobfe“ bis Phase 9 „Duftcheck“ reichte.
Als EAVRZ traten Maximilian Ziegler und Jochen Behr vom Verein des Hauptmann Küppers auf, der dieses Jahr verhindet war. Erste Sympathiepunkte holten sich die beiden Sprösslinge des Hauptmanns mit der Aussage: „Was Gott durch einen Fluss getrennt, soll der Mensch nicht durch eine Brücke verbinden.“ Durch Spenden der Zuschauer sammelten die beiden knapp 900 Euro für den Verein Hauptmann Küppers, der Mukoviszidose-Kranke, Behindertenreitsport und eine Schule in Togo unterstützt.
Alles in allem eine rundum gelungene Prunksitzung mit einer angemessenen Länge, die allenfalls ein wenig mehr lokale Themen hätte vertragen können.