Der Freudenberger Burgschauspielverein ist bekannt dafür vor allem Stücke mit lokal-regionalem Hintergrund auf die Bühne zu bringen. In dieser Spielzeit hat der Verein jedoch seine Prinzipien über Bord geworfen und sich für die Inszenierung von „Die Päpstin“, einem Stück von weltumspannender Bedeutung, entschieden, heißt es in einer Pressemitteilung. Zwar sind der Bestsellerroman von Donna Woolfolk Cross und die Bühnenfassung von Susanne Felicitas Wolf schon ein paar Jahre alt, doch der Stoff ist so aktuell wie eh und je. Denn noch immer gelten in vielen Ländern für Frauen nicht die gleichen Rechte wie für Männer und auch in vielen Bereichen unserer Gesellschaft ist die Gleichberechtigung der Geschlechter keineswegs vollzogen.
Eine Frau wird Papst
Für die Inszenierung wird auf der Freudenberger Burg gehämmert, installiert und gestrichen. Die Dreistockwerkbühne der Burgfestspiele ist um einige Bauten erweitert worden. Mehrere Schauplätze sind zu bedienen, unter anderem das Kloster Fulda und der Lateranpalast in Rom - entscheidende Stationen im Leben von Johanna, Tochter eines Dorfpriesters aus Ingelheim.
Deren Vater terrorisiert die Familie durch seinen religiösen Wahn. Von ihm erfährt sie keine Unterstützung. Doch ihr älterer Bruder bringt ihr heimlich lesen und schreiben bei. So lernt sie Griechisch und Latein. Johanna ist äußerst begabt und mit ihrem unbändigen Willen überwindet sie alle Hindernisse. Als Mönch verkleidet erlernt sie die Heilkunst und studiert Theologie. Schon bald wird sie ein angesehener Arzt und Gelehrter. Schließlich pilgert sie nach Rom, wird Leibarzt und Vertrauter des Papstes und schließlich selbst auf den Stuhl Petri gewählt.
Geschichten glaubhaft erzählen
Regisseur Boris Wagner, seit 2014 Künstlerischer Leiter, hat die dramatische Vorlage von Susanne Felicitas Wolf für die Freudenburg bearbeitet. Er will mit seinen Inszenierungen Geschichten erzählen - so spannend und glaubhaft wie möglich.
Etwa 50 Personen umfasst das Ensemble – allein Johanna wird von drei Schauspielerinnen dargestellt, heißt es in der Mitteilung weiter. Ein Chor von Mönchen vermittelt mit gregorianischem Choralgesang Liturgie und Leben im Kloster. Rom erscheint reich und glänzend, die kostbaren Gewänder der Kardinäle malen ein Bild von Frömmigkeit und Würde. Doch geht es im Zentrum der Kirche nicht nur heilig zu. Auch Johanna bekommt das zu spüren, als Papst – und als Frau.
Aufführungen: Die Premiere findet statt am Samstag 22. Juni. Weitere Termin: 28. Juni., 29. Juni, 5. Juli, 6. Juli., 12. Juli., 13. Juli jeweils 20.30 Uhr
Kartenerwerb: www.burgschauspielverein-freudenberg.de oder im Büro für Tourismus und Kultur Tel: (09375) 920099, Abendkasse ab 18 Uhr