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Gamburg
"Die Herrin der Tauber"
Auf die Spuren der Gamburger Melusine können sich Interessierte am 2. Juni auf der Gamburg machen.
Foto: Goswin von Mallinckrodt | Auf die Spuren der Gamburger Melusine können sich Interessierte am 2. Juni auf der Gamburg machen.
Bearbeitet von Steffen Sauer
 |  aktualisiert: 01.06.2024 02:50 Uhr

Melusine ist alt, sehr alt, doch sie hat nichts von ihren Reizen verloren. Noch immer geistert sie durch die Weltliteratur und das liebliche Taubertal. Ihre Herkunft liegt im mythischen Dunkel, denn letztlich ist ihre Geschichte ein archetypisches Motiv. Nachdem erste literarische Spuren im anglo-normannischen Raum des Hochmittelalters auftauchen, wird sie später zur Ahnherrin des Hauses Lusignan erhoben. In Gamburg dagegen kennt man die Wasserfrau als schöne Müllersmagd, die den Herrn der Burg bezirzte, sodass er für sie die alte Eulschirbenmühle an der Tauber zu einem verwunschenen Renaissanceschlösschen umbaute, schreibt Burg & Burgpark Gamburg in einer Pressemitteilung, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.

Tragischerweise wurde ihr Geheimnis entdeckt und das traute Glück hatte ein Ende. Doch noch andere Wassergeister hausen unterhalb der Gamburg, so beispielweise der Hokemo, der alles andere als nett zu denen ist, die ihm zu nahe kommen und unartige Kinder sowie neugierige Mägde zu sich unter die Tauberbrücke zieht. Oder etwa die geheimnisvollen Wassermädchen mit stetig nassem Rocksaum, die sich zuweilen unter die Dorfjugend mischen.

In Kooperation mit Autorin Andrea Hahn

In einer Kooperation zwischen der Autorin Andrea Hahn, die mit den "Literatur-Spaziergängen Hahn, Kusiek & Laing" seit fast 20 Jahren literaturbezogene Veranstaltungen im Raum Stuttgart und darüber hinaus anbietet, bietet die Gamburg unter dem Titel "Die Herrin der Tauber" eine literarische Wanderung auf den Spuren der Melusine. So können Interessierte am Sonntag, 2. Juni, in Begleitung des Burgherren und mithilfe antiker und mittelalterlicher, romantischer und moderner Literaten sowie angeblicher Augenzeugen - darunter Plinius, Malory, Paracelsus, Eichendorff und Loriot - tief eintauchen in die literarische Welt der Melusine und ihrer Verwandten, der Nymphen, Nixen und anderer wundersamer Wasserwesen.

Beginnend auf der Gamburg spürt man ihnen an verschiedenen Stationen einer Rundwanderung entlang alter Brunnen, Brücken, Bildstöcke, Kapellen, Kirchen, Warttürme und Mühlen, über Hügel und entlang des Tauber-Ufers nach. Die Wanderung dauert circa dreieinhalb Stunden und verläuft die längste Zeit auf befestigten Wanderwegen. Festes Schuhwerk wird dennoch empfohlen. Start ist um 10 Uhr auf der Gamburg.

Die Teilnahme kostet 25 Euro pro Person, inklusive eines kleinen Picknicks an der üblicherweise nicht zugänglichen Eulschirbenmühle und freiem Eintritt in die Burg. Um Voranmeldung wird gebeten unter Tel.: (09348) 605 oder per E-Mail mail@burg-gamburg.de.

Die Gamburg

Die Gamburg ob der Tauber an der Romantischen Straße war im 12. Jahrhundert mainzisches Lehen und Residenz der Edelfreien von Gamburg und ist heute ein Kulturerbe europäischen Ranges. Ihr ursprünglich romanischer Saalbau gehört zu den repräsentativsten des deutschen Hochmittelalters. Die "Barbarossa-Fresken" in seinem kulturhistorisch einzigartigen Hauptsaal gelten als die ältesten weltlichen Wandmalereien nördlich der Alpen. Diese einzig erhaltenen Original-Ausmalungen eines Rittersaals zeigen großflächige Szenen des Kreuzzugs Kaiser Friedrichs I., mit einer der frühesten Inschriften deutscher Sprache und vielem mehr. Sie wurden 1986 zusammen mit außergewöhnlich prächtig geschmückten Doppelarkaden der Stauferzeit entdeckt.
Die seit ihrer Erbauung bewohnte Burg wurde, auch dank ihrer Rettung durch Götz von Berlichingen im Bauernkrieg, nie zerstört. Seine Entführung eines Gamburger Amtmanns führte zum berühmten Götz-Zitat. Der Barockpark mit botanischen Raritäten und dem Nymphenbrunnen entlang seiner Lichtachse ist als integraler Teil einer Burganlage in Deutschland einmalig. Während der Saison verströmen Palmen und andere exotische Pflanzen im Café des statuengeschmückten Burghofs ein mediterranes Flair.
Quelle: Burg & Burgpark Gamburg
 
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  • Peter Koch
    "Er sollt mich hindhen lekhen", das sollte der Amtmann Max Stumpf seinem Chef, dem Erzbischof von Mainz, ausrichten. Das rief Götz von Berlichingen 1516 vor der Burg Krautheim und zündete diese dann ein wenig an.
    Man muss nicht alles glauben was über die Gamburg erzählt wird, besuchen sollte man sie aber schon.
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