44 kleinformatige Bilder, die sogenannten Äbtetafeln, schmücken ab sofort wieder die Klosterwände der Bibliothek in Bronnbach. Gemeinsam mit Heimatforscher Leonard Scherg, Altlandrat Georg Denzer und Gästeführerin Annemarie Heußlein wurden die Fundstücke an ihrem ursprünglichen Platz aufgehängt. Die Kunstwerke wurden im Zuge der Renovierung der Bibliothek eingelagert und nun Jahre später wiederentdeckt, dies und die folgenden Informationen teilte das Landratsamt Main-Tauber-Kreis in einer Pressemitteilung mit.
„Die Tafeln sind ein weiteres Puzzleteil auf dem Weg, die Geschichte von Bronnbach zu komplettieren“, betont Leonard Scherg. Beim näheren Betrachten der Bilderreihenfolge können Namen, Regierungszeiten, Eigenschaften und berufliche Fähigkeiten der jeweiligen Äbte erkannt werden. Charakteristische Merkmale wurden teilweise fantasievoll ergänzt. Diese Darstellung basiert auf einem Manuskript von Josef Maria Schneidt, welcher ab dem Jahr 1754 als juristischer Berater im Kloster tätig war. Das Manuskript und somit auch das malerische Fundstück reichen von der Gründungszeit des Klosters bis in das Jahr 1647.
Ursprünglich waren die Bilder wohl dafür gedacht, die Klostergeschichte darzustellen. Als Maler wird mit großer Wahrscheinlichkeit der würzburgische Hofkammerrat Johann Franz Xaver Schneidt, Sohn des juristischen Beraters, angenommen. Diese Vermutung ergab sich anhand einschlägiger Rechnungen. Schneidt wirkte seit 1749 nicht zuletzt als Amtskeller in Lauda und lebte in Tauberbischofsheim.
Während der regulären Öffnungszeiten kann die Bibliothek mit den Äbtetafeln aus der Nähe betrachtet werden.