In der jüngsten Sitzung des Großrinderfelder Gemeinderates im Dorfgemeinschaftshaus in Schönfeld musste sich das Gremium unter anderem mit einem Antrag des Vorstands des Fördervereins Dorfgemeinschaftshaus Schönfeld beschäftigen, von einer Belastung der Bewirtschaftungskosten des Jahres 2021 abzusehen. Sybille Wirths führte aus, dass dem Verein durch die Corona-Pandemie Einnahmequellen wie die regelmäßigen Theaterveranstaltungen, Vermietungen, Feste oder Veranstaltungen fehlten.
Die jährlichen Bewirtschaftungskosten für das Dorfgemeinschaftshaus Schönfeld werden nach vertraglicher Regelung zu 50 Prozent vom Förderverein Dorfgemeinschaftshaus Schönfeld (maximal 5000 Euro) getragen, erweiterte Bürgermeister Johannes Leibold den Sachverhalt. Für das Jahr 2019 wurde ebenfalls beantragt, von den Bewirtschaftungskosten abzusehen, diese wurden gemäß Beschluss des Gemeinderates aber lediglich gestundet und nicht komplett erlassen. Die Kosten für das Jahr 2020 wurden mit Beschluss vom Oktober vergangenen Jahres erlassen, fuhr er fort. Leibold bestätigte aber auch, dass der Verein signalisiert habe, dass nach dem Abklingen der Corona-Pandemie davon auszugehen sei, dass in den nächsten Jahren ein ähnlicher Antrag nicht mehr gestellt werde.
In Zukunft kommen wohl keine weiteren Anträge mehr
Manfred Wörner plädierte dafür, die Außenstände für 2019 und 2021 zu erlassen, dann sei aber Schluss. Er erwartet, dass in Zukunft keine weiteren Anträge kommen werden. "Dann hätten wir das leidige Thema endlich hinter uns", argumentierte er. Rainer Gerhards wollte sogar noch einen Schritt weiter gehen und plädierte dafür, in der Zukunft ganz auf die Zahlung des Fördervereins zu verzichten. Schließlich würden in den anderen Ortsteilen für die Nutzung der gemeindlichen Liegenschaften auch keine Nutzungsgebühren verlangt. Letzterem widersprach Bürgermeister Leibold, schließlich werde auch in Gerchsheim ein gewisser Betrag bezahlt. Trotzdem einigte man sich im Gemeinderat auf einen Erlass der Bewirtschaftungskosten in Schönfeld für die Jahre 2019 und 2021. In wenigen Jahren laufe der Vertrag mit dem Förderverein sowieso aus und dann könne man neu verhandeln. Ralf Schieß, der während Beratung und Beschluss nicht am Ratstisch sitzen durfte, weil persönlich betroffen, dankte seinen Ratsmitgliedern für den überaus stimmigen Beschluss.
Großrinderfeld steht finanziell gut da
Die Ausgabe von insgesamt 10.000 Euro konnte der Gemeinderat gut verschmerzen, hatte Kämmerer Werner Horn bei der Vorstellung der Jahresrechnung 2021 äußerst positive Zahlen zu vermelden. Im zweiten Jahr der Haushaltsführung nach dem neuen Haushaltsrecht stehe die Gemeinde Großrinderfeld ganz gut da. So konnten im vergangenen Jahr gut sechs Millionen Euro für Investitionen ausgegeben werden und das ohne neue Schuldenaufnahme. Die positive Entwicklung des Haushalts liege auch an den verkauften Grundstücken, erläuterte der Kämmerer. Zudem sind sehr viele Zuschüsse nach Großrinderfeld geflossen, die sich ebenfalls positiv auf das Gesamtergebnis ausgewirkt haben.
In der Ergebnisrechnung hatte sich ein Überschuss von knapp 1,3 Millionen Euro ergeben. Man spricht hier von einem "ausgeglichenen Haushalt", weil das Ergebnis positiv ist, so Werner Horn. Danach listete er die größten Investitionen des vergangenen Jahres auf. "Dieses Jahr hat eine Folie nicht gereicht, um die gesamten Investitionen aufzuzählen", machte der die Menge deutlich und blickte in zufriedene Gesichter im Gemeinderat. Schließlich machen all diese Investitionen Großrinderfeld fit für die Zukunft. Ohne größere Diskussion genehmigte der Gemeinderat die Jahresrechnung einstimmig.