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WERTHEIM
Die Fähigkeiten der Behinderten bei der Arbeiten nutzen
Schlüsselübergabe: Martin Huber und Ralf Hindenach (Huber Architektur), Klaus Bauer und Martin Janik (Werkstatt-Beschäftigte), Werkstattleiter Christian Konrad (von links).
Foto: Andreas Lang | Schlüsselübergabe: Martin Huber und Ralf Hindenach (Huber Architektur), Klaus Bauer und Martin Janik (Werkstatt-Beschäftigte), Werkstattleiter Christian Konrad (von links).
Gitta Theden
Gitta Theden
 |  aktualisiert: 02.03.2015 14:00 Uhr

Wohnen, Arbeit, Freizeit – für alle drei Lebensbereiche unterhält die Johannes-Diakonie Mosbach in Wertheim Angebote für Menschen mit Behinderung. Nach der Wohnstätte im Hofgarten und dem Büro der Offenen Hilfen wurden jetzt die Wertheimer Werkstätten offiziell eingeweiht. Den Betrieb hatten sie bereits im September 2013 aufgenommen. Der Umzug von einer provisorischen Unterkunft an den endgültigen Standort am Halbrunnenweg im Stadtteil Wartberg war zum Juli 2014 vollzogen worden.

„In Zeiten der Inklusion haben wir in Wertheim ein in sich geschlossenes Gesamtkonzept umgesetzt, das Modellcharakter hat“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Johannes-Diakonie, Dr. Hanns-Lothar Förschler, bei der Einweihungsfeier. Auch künftig würden weitere wohnortnahe Angebote entstehen.

Der Leiter des Geschäftsbereichs Beschäftigung in der Johannes-Diakonie, Rüdiger Pluschek, blickte mit den Gästen zurück auf die Anfänge der Wertheimer Werkstätten bis hin zum Umzug in die umgebauten Räume einer ehemaligen Lagerhalle am jetzigen Standort. Inzwischen böten die Werkstätten nicht nur Raum zum Arbeiten, sondern auch zum Zusammenleben. Gleichzeitig betonte Pluschek: „Wir sehen die Arbeit hier als Mittel zur beruflichen Bildung von Menschen mit Behinderung“. Dieses Konzept schließt auch mögliche Wechsel auf den ersten Arbeitsmarkt ein, etwa über Außenarbeitsplätze.

Die Johannes-Diakonie habe sich früh auf den Weg gemacht, Inklusion zu leben, bestätigte der Verbandsdirektor des Kommunalverbands für Jugend und Soziales (KVJS), Professor Rolf Klinger: „Wir müssen Menschen mit Behinderung mit ihren Fähigkeiten wahrnehmen“, betonte er. Angesichts der hohen Arbeitslosenquote unter schwer behinderten Menschen seien mehr Werkstattplätze notwendig.

Die Dezernentin für Jugend, Soziales und Gesundheit im Main-Tauber-Kreis, Elisabeth Krug, unterstrich die langjährige Partnerschaft des Kreises mit der Johannes-Diakonie, die mit der Einrichtung der Psychiatrischen Institutsambulanz und Tagesklinik für Kinder und Jugendliche am Standort Tauberbischofsheim begonnen habe: „Jetzt gibt es einen weiteren großen Schritt.“

Der stellvertretende Bürgermeister von Wertheim, Bernd Hartmannsgruber, sagte: „Menschen mit Behinderung in unsere Mitte zu nehmen, ist eine besondere Pflicht. Die Wertheimer Werkstätten erbringen hierzu einen wichtigen Beitrag.“ Für den Erfolg spricht die Nachfrage nach den 40 Werkstattplätzen, die inzwischen bis auf einen besetzt sind.

Zu Beginn hatten der Pfarrer der Johannes-Diakonie, Richard Lallathin, und der Wertheimer Pfarrer Jörg Herbert die Anwesenden mit einer Andacht auf die Feier eingestimmt und Segensworte gesprochen. Nach dem offiziellen Teil der Einweihung führte Rüdiger Pluschek die Gäste durch die frisch renovierte, helle Werkstatt, die neben Räumen für Produktion und Montage, auch Aufenthaltsräume und einen Förder- und Betreuungsbereich bietet.

 
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