
Endlich kann der Betrieb im neu entstandenen Wachtelland in Wittighausen beginnen. Firmeninhaber Michael Volk ist sichtlich stolz, dass die Stallungen und der Logistikbereich fertig sind und die ersten Kunden und Kundinnen ihre lebendigen Zuchtwachteln direkt im Gewerbegebiet in Unterwittighausen abholen können. Aus diesem Grund machte die Firma nicht etwa ein großes Fest mit geladenen Ehrengästen in schwarzen Anzügen, sondern es gab ein Hoffest für die Kunden und Kundinnen.

Der Umzug vom bisherigen Firmenstandort in Obersulm (Kreis Heilbronn) nach Wittighausen in den neuen Betrieb wird Anfang September erfolgen, derzeit pendeln schon zehn Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus Wittighausen jeden Tag in die alte Firmenzentrale. Aktuell beschäftigt die Firma 45 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, nach dem Umzug werden es 55 sein, Tendenz zunehmend, freut sich Michael Volk. Die Firma ist nach eigenen Angaben Deutschlands größter Versender von Fachartikeln für Wachtelzucht und ist auf Expansionskurs. Wo andere Firmen über eine Verkleinerung ihres Angebots nachdenken, steigt die Nachfrage nach Produkten zur Wachtelzucht immer weiter.
Auch aus diesem Grund hab man einen neuen Standort gesucht und in Wittighausen gefunden. "Ich freue mich immer, wenn ich hierherkomme und den Fortschritt sehe", ist dann auch Wittighausens Bürgermeister Marcus Wessels stolz, dass die Firma sich in der kleinsten Gemeinde im Main-Tauber-Kreis angesiedelt hat. Vorbei sind die Zeiten der Planung und der immer wieder erfolgten Umplanung vor allem der Ställe, die vom Veterinäramt des Landratsamtes mit viel Argwohn begleitet worden war. "Wir erfüllen weit mehr mit unserer Zuchtanlage, als die strengen Vorgaben der Bioland-Erzeuger", so Volk. Auch das ist eine Auswirkung der Vorgaben aus dem Veterinäramt mit seiner damaligen Leiterin, die mittlerweile nicht mehr im Amt ist. Michael Volk möchte aber nicht mehr nachkarten, sondern blickt voller Zuversicht in die Zukunft.

Seit Februar konnten die Kundinnen und Kunden ihre Wachteln vorbestellen, die sie am vergangenen Wochenende in Wittighausen nun abholen konnten. In insgesamt 21 Volieren, jede mit einer Größe von 54 Quadratmetern, tummeln sich aktuell knapp 3000 Wachteln, gegliedert in einen überdachten Außenbereich und einen Rückzugsort im Inneren. Dazu kommen im Stallbereich noch der Kükenraum, der Brutbereich, die Versorgung mit Futtermitteln und ein medizinischer Bereich, der in so einer Anlage nicht fehlen darf. Wachteln sind zwar grundsätzlich anspruchslos, aber bei so einer großen Anzahl von Tieren sind die Auflagen besonders streng. Deshalb darf auch kein Grünzeug als Bodenbelag von außen in die Anlage kommen, obwohl Wachteln es lieben, sich darin zu verstecken. Dafür gibt es andere Möglichkeiten in den Außenanlagen, wie Zelte, Heuhaufen oder ähnliches.
"Das ist ein tolles Projekt" oder "Es war nett, Sie auch mal persönlich kennenzulernen" bis hin zu: "Wir kommen wieder", waren Reaktionen von begeisterten Kunden und Kundinnen, die zu den ersten gehörten, die ihre Tiere im neuen Wachtelland abholten. Dabei zeigte ein Blick auf die Autokennzeichen, dass sie aus ganz Deutschland kamen. Michael Volk berichtete, dass einige Kunden auf dem Rückweg von ihrem Urlaub in der Firma vorbeischauen und ihren Wachtelbedarf mitnehmen. Für den Transport der Tiere hat die Firma spezielle Boxen entwickelt, mit Futtermöglichkeiten und extra viel Platz für die Tiere. Das Tierwohl liegt Michael Volk und seinen Mitarbeitenden immer besonders am Herzen.
Und die von einigen Anwohnern und Anwohnerinnen befürchtete Lärmbelästigung fällt übrigens aus, Wachteln seien von Haus aus stille Tiere und reinlich, so der Wachtelspezialist.


