Ein zeitgemäßes Wanderangebot im Lieblichen Taubertal ist das "Meditative Wandern", gerade in Zeiten von Corona. Darüber informiert das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Unter freiem Himmel könne durchgeatmet werden. Abstandsregeln würden eingehalten. Neun Wege zwischen 8 und 18 Kilometer Länge führten im Taubertal zu sakralen Gebäuden oder Gegebenheiten. In Kirchen, Kapellen oder an Bildstöcken könnten sich die Wanderer Zeit nehmen, innezuhalten.
Die meditativen Wanderwege, die mit LTM-1 bis LTM-9 markiert sind, sollen bewusst zur Erholung und zur Besinnung beitragen, so die Pressemitteilung. Meditatives Wandern führe zur Ruhe und lasse die eigene Mitte spüren. Es beinhalte die Einladung, in der Natur sich selbst und Gott zu begegnen. Bei einer meditativen Wanderung gehe es nicht darum, eine bestimmte Strecke in einer bestimmten Zeit abzulaufen. Man könne tief durchatmen und den Moment genießen – der Weg sei das Ziel.
An den Startpunkten der meditativen Rundwege finden Wanderer eine Informationstafel. Darauf sind der Routenverlauf sowie die wesentlichen sakralen und natürlichen Höhepunkte der Wanderung beschrieben. Jede Tour ist mit einem Sinnspruch verbunden. Die Ausweisung der Meditationswege erfolgte mithilfe des europäischen Förderprogramms Leader in den Gebieten Badisch-Franken und Hohenlohe-Tauber.
Die Kirche in Messelhausen ist Start und Ziel
Im siebten Teil der Serie wird der „Augustinusweg“ vorgestellt, der meditative Wanderweg LTM-7. Pater Christoph, ehemaliger Prior des Messelhäuser Augustinerklosters, initiierte den Augustinusweg im Jahr 2007. Ausgehend von der Kirche in Messelhausen führt der Weg durch Flur und Wälder östlich des Ortes. Auf der rund achteinhalb Kilometer langen Runde sind an 19 Stationen Auszüge aus den "Bekenntnissen" des Heiligen Augustinus zu lesen, lateinisch "Confessiones". Das Buch verknüpft Autobiografie mit philosophischen und theologischen Gedanken.
Außerdem sind an den Stationen Kunstwerke verschiedener Künstler zu entdecken. Natürlich bezieht sich auch der Sinnspruch zum LTM-7 auf den Kirchenlehrer: "Geh Deinen eigenen Lebensweg – er ist einzigartig wie der des Augustinus. Nur wenn du aufbrichst, findest du einen Schatz."
Die sehenswerte Pfarrkirche St. Burkhard ist Start- und Zielpunkt der Wanderung. Sie wurde im Jahr 1595 von Stephan Zobel von Giebelstadt sowie seiner Frau Kordula Echter gestiftet. Die Kirche mit dem schiefergrauen Westturm gilt als Meisterstück der Renaissancekunst. Künstlerisches Aushängeschild ist der Apostelaltar, eine Schenkung des Würzburger Fürstbischofs Julius Echter im Jahr 1596. Der jetzige Hauptaltar wurde im Jahr 1717 von Franz von Zobel gestiftet, während der Nebenaltar Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden ist. Eine Parkmöglichkeit besteht für Wanderer am Sportplatz am Ortsrand von Messelhausen. Der Weg dorthin ist ausgeschildert.
"Meditationswandern im Taubertal": Den Prospekt sowie weitere Informationen zu den Wanderwegen gibt es beim Tourismusverband "Liebliches Taubertal", Gartenstraße 1, 97941 Tauberbischofsheim, Tel.: (09341) 82-5806, E-Mail: touristik@liebliches-taubertal.de, Internet: www.liebliches-taubertal.de