Die Initiative Pro Tauberbahn übt heftige Kritik an der Serie von Zugausfällen im der Region.
Der seit 15. Dezember gültige Fahrplan auf der Tauberbahn kann auf der Homepage der Westfrankenbahn oder im elektronischen Kursbuch der Deutschen Bahn abgerufen werden. Er ist mit 14 Fußnoten und Ausnahmeregelungen versehen, womit er für Bahnkunden kaum mehr verständlich ist, heißt es in einer Pressemitteilung der Initiative Pro Tauberbahn. Dem Schreiben an diese Redaktion sind auch die folgenden Inhalte entnommen.
Vermutlich können nur noch sehr versierte Kursbuchleser erkennen, ob ein Zug an einem bestimmten Tag nun fährt oder nicht. Fest geplant ist, dass wegen Bauarbeiten im Bahnhof Markelsheim ab Ende Februar kaum noch Züge in Igersheim, Markelsheim und Elpersheim halten. Den Reisenden wird dann nur ein Schienenersatzverkehr mit Bussen angeboten.
Ursprünglich hatte die Westfrankenbahn die Haltausfälle in Igersheim, Markelsheim und Elpersheim bereits ab 15. Dezember vorgesehen. Dazu sollte der Bahnhof Markelsheim durchgeschaltet werden. Das Eisenbahnbundesamt hat dies jedoch untersagt. Der Bahnhof Markelsheim muss deshalb weiter personell besetzt werden. Die Westfrankenbahn hatte ihr dortiges Personal aber bereits anderweitig verplant, teilweise hat es deswegen auch gekündigt. Den dadurch verursachten Personalmangel kompensiert die Westfrankenbahn nun, indem sie statt zwei Schichten nur noch eine fährt und viele Züge ausfallen lässt.
Die Haltausfälle wären nicht nötig, wenn man den Baustellenfahrplan der Initiative eingeführt hätte. Die Personalprobleme am Bahnhof Markelsheim rechtfertigen nach deren Ansicht nach aber auf keinen Fall, den Zugverkehr auf der gesamten Strecke zwischen Lauda und Crailsheim ausfallen zu lassen. Technisch dürfte es möglich sein, ihn zwischen Weikersheim und Crailsheim weiter zu betreiben.
Die stiefmütterliche Behandlung der Tauberbahn erfüllt die Initiative Pro Tauberbahn mit großer Sorge. Das Zugangebot bleibt anhaltend schlecht. Die Ausnahmen sind bereits seit Jahren zur Regel geworden. Die Initiative fürchtet, dass es dadurch zu einer weiteren Abwanderung von Bahnkunden kommen wird. Die Initiatoren können nicht verstehen, weshalb es auf der Tauberbahn nach wie vor kein Zugangebot gibt, das dem vor zehn Jahren aufgestellten Zielkonzept 2025 für den Schienenpersonennahverkehr in Baden-Württemberg entspricht. Das lückenhafte und unzuverlässige Zugangebot widerspricht dem Auftrag der Politik, für gleichwertige Lebensverhältnisse im ganzen Land zu sorgen.