Es waren traurige Momente für den VdK-Ortsverband Wittighausen-Messelhausen, denn diese Versammlung im Saal der Gaststätte "Zur Eisenbahn" in Unterwittighausen war die letzte, zu der der Ortsverband eingeladen hatte. Allein schon mal der Anblick im Saal zeigte, hier ist etwas anders, als sonst. Die Anordnung der Tische im Saal war zwar noch dieselbe, an der Spitze des U’s saßen jedoch schon andere Personen als gewohnt, der gesamte Vorstand des Ortsverbandes Lauda.
Die Wittighäuser-Messelhäuser Vorstände mit Manfred Schließer, Georg Rappert und Ursula Scheuermann nahmen am Ende der Reihe Platz. So konnte man schon zu Beginn erkennen: Heute ist ein besonderer Tag. Denn es war wirklich die letzte Versammlung in Wittighausen. Nach 75 Jahren ist jetzt Schluss, weil sich kein neuer Vorstand bereiterklärte, Verantwortung zu übernehmen. Vor diesem Dilemma stand der Ortsverband schon einmal, im Jahr 2016. Da war Manfred Schließer nochmal eingesprungen, als der Ortsverband führerlos war. Nun nagt auch an ihm der Zahn der Zeit, wie er selbst zugibt, und die Suche nach einer Nachfolgeregelung verlief erfolglos.
"Lauda ist immer für euch da"
So blieb dem Ortsverband Wittighausen-Messelhausen nichts anderes übrig, als mit einem anderen Ortsverband zu fusionieren. Die umliegenden Ortsverbände waren nicht bereit, die etwa 120 Mitglieder aus Wittighausen-Messelhausen zu übernehmen. Lediglich Lauda erklärte sich bereit. Deren Vorsitzende Wilma Schneider und ihr Vorstandsteam haben zwar selbst schon genügend Mitglieder, aber die führerlosen Mitglieder im Stich zu lassen, kam nicht infrage.
"Es ist uns eine Freude, dass ihr euch für uns entschieden habt", drehte Schneider den Spieß einfach um und begrüßte die neuen Mitglieder auf der Versammlung in Wittighausen sehr herzlich. Man habe jetzt einen Mitgliederstand von 749 zu verwalten und sei damit nach ihren Recherchen der viertgrößte Ortsverband. Schneider bot eine immer offene Tür für die neuen Mitglieder an. "Lauda ist immer für euch da".
Doch bevor sie und der dortige Vorstand das Schlusswort hatten, übernahm Manfred Schließer noch einmal das Wort. Er war sichtlich aufgeregt, was eigentlich selten der Fall ist. Schließlich ging mit der Fusion eine Lebensaufgabe für den 75-Jährigen zu Ende. Entsprechend emotional waren seine Worte. "Als 1947 die Ortsgruppe Wittighausen und 1948 die Ortsgruppe Messelhausen gegründet wurde, waren es Frauen und Männer, für die die Versorgung von Kriegsopfern im Vordergrund des Handelns standen. An dieser Stelle sei Dank an alle, die hier mitwirkten", begann er und zählte dann die Vorsitzenden des Ortsverbandes auf, an die sich fast alle im Saal noch erinnern konnten.
Was der VdK und Manfred Schließer gemeinsam haben
"Die Erfolgsgeschichte des VdK der letzten 75 Jahre ist ehrenamtliches Engagement der Vorstandschaft und der Mitglieder, 75 Jahre Bereicherung des gesellschaftlichen Lebens und 75 Jahre soziales Gewissen. Der VdK Ortsverband Wittighausen – Messelhausen und ich haben eines gemeinsam, ‚75 Jahre‘, mit dem kleinen Unterschied, der VdK wird immer jünger und wir eben immer älter", so Schließer. Er dankte allen Mitgliedern, die sich ehrenamtlich für den Ortsverband engagiert hatten und wünschte der neuen Führung immer ein glückliches Händchen.
Danach nahm er zusammen mit Wilma Schneider die Ehrung für langjährige Mitglieder vor. Günther Haase, Erwin Merkert und Theresia Pfitzner (letztere konnte nicht teilnehmen), wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft mit einer Ehrennadel, einer Urkunde und einem Präsentkorb geehrt.