Mehr als 100 interessierte Zuhörer besuchten kürzlich die Fachtagung „Umgang mit Multiresistenten Erregern“ (MRE) im Arkadensaal in Wertheim. Initiiert hatte die Veranstaltung laut einer Mitteilung die Kommunale Gesundheitskonferenz Main-Tauber-Kreis.
„Die Fachtagung war ein voller Erfolg und bestärkt uns in unserer Arbeit“, sagte Dr. Heiner Thierolf, Leiter des Gesundheitsamtes im Landratsamt Main-Tauber-Kreis. Mit Dr. Wilhelm Freiherr von Lamezan, Ärztlicher Direktor der Rotkreuzklinik Wertheim, Dr. Barbara Eisenhauer, Leiterin des Zentrallabors des Caritas-Krankenhauses Bad Mergentheim, Dr. Bernhard Lippmann-Grob, Leitender Oberarzt der Diabetes Klinik Bad Mergentheim, Sebastian Gerstenkorn, Allgemeinmediziner und Vorsitzender der Kreisärzteschaft Tauberbischofsheim, Swantje Popp, Regionaldirektorin der Evangelischen Heimstiftung und Klaus Hartleb, Hygienefachkraft der Rotkreuzklinik Wertheim, sprachen versierte Fachkräfte aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens über den Umgang mit MRE.
MRE ist eine Abkürzung für resistente oder auch mehrfach resistente Erreger. Darunter versteht man Bakterien, die eine verminderte Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika aufweisen. Wenn diese Erreger an Infektionen beteiligt sind, kann dies zu schwerwiegenden Problemen bei der Krankenversorgung sowie in der Pflege führen.
Arbeitsgruppe gebildet
„Deshalb hat die Kommunale Gesundheitskonferenz Main-Tauber-Kreis eine Arbeitsgruppe aus regionalen Experten gebildet, mit dem Ziel, MRE zu bekämpfen“, erklärte Daniela Glaser, Leiterin der Geschäftsstelle Kommunale Gesundheitskonferenz im Main-Tauber-Kreis.
Dr. Thierolf erläuterte die rechtlichen Grundlagen zum Umgang mit MRE gemäß des Infektionsschutzgesetzes. Zudem erklärte er, dass das Gesundheitsamt die Aufgabe habe, die Anzahl der meldepflichtigen Infektionen zu überwachen, um auf einen überdurchschnittlichen Anstieg reagieren zu können.
Weniger Antibiotika in der Veterinärmedizin
In den folgenden Vorträgen wurde deutlich, dass Bakterien die Fähigkeit besitzen, Resistenzen zu entwickeln oder zu erwerben. Diese Fähigkeit wird durch den unsachgemäßen Antibiotikaeinsatz in der Human- und Veterinärmedizin verstärkt. Während der Einsatz von Antibiotika in der Veterinärmedizin in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen ist, hat sich der Einsatz in der Humanmedizin kaum verändert.
Als ein unverzichtbares Instrument zur Vorbeugung einer Verbreitung von MRE in allen Gesundheitseinrichtungen wurde der MRE-Überleitbogen vorgestellt. Dieser stellt sicher, dass alle beteiligten Stellen, vom Hausarzt über den Rettungsdienst, das Krankenhaus bis hin zum Pflegeheim, über die Infektion informiert sind. Der Bogen steht unter www.gesundheitsamt-bw.de zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Weitere Informationen zur Arbeitsgruppe und der Kommunalen Gesundheitskonferenz gibt es bei der Geschäftsstelle der Kommunalen Gesundheitskonferenz, Albert-Schweitzer-Straße 31, 97941 Tauberbischofsheim, Tel. (0 93 41) 82 55 82, E-Mail: daniela.glaser@main-tauber-kreis.de.