Als Teil der Biotopverbundplanung der Gemeinde Großrinderfeld soll der Grundgraben zwischen Gerchsheim, Schönfeld und Ilmspan renaturiert werden. Damit will man auch den Biberfamilien, die hier heimisch geworden sind, eine bessere Chance bieten, sich zu verwirklichen. Aktuell sorgen schon einige Überlaufwerke dafür, dass der Bach nicht zu stark über die Ufer tritt. Trotzdem kommt der Biber immer wieder auf neue Ideen, den Bach aufzustauen und mit Ästen so zu verkeilen, dass das Wasser über die Ufer tritt, die benachbarten Äcker überschwemmt und auch den Feldweg unterspült.
Doch statt den Biber zu vergrämen und so des Problems Herr zu werden, plant man im Rathaus eine Verlegung des Baches. Das wäre ökologisch wesentlich sinnvoller, argumentierte Bürgermeister Johannes Leibold in der Gemeinderatssitzung im Bürger- und Vereinheim in Ilmspan. Um dieses Vorhaben angehen zu können, hatte die Gemeinde einige Grundstücke erworben. Doch um die Verlegung des Baches nun auch wirklich vornehmen zu können, bedarf es einer exakten Planung.
Kosten liegen bei knapp 36.000 Euro
Hierfür lag dem Gemeinderat ein Angebot des Büros Walter Ingenieure aus Tauberbischofsheim vor. Für knapp 36.000 Euro will man die Arbeiten planen und überwachen.
Viel Geld erschien das Manfred Wörner. Er würde lieber Geld für die Kinder in der Gemeinde einsetzen, als für den Biber. "Wir nehmen erneut rund zwei Hektar aus der Lebensmittelproduktion heraus", nahm er Bezug auf die ebenfalls in der Sitzung beschlossenen zwei Bebauungspläne zur Freiflächensolarnutzung. Dahingehend fand Rainer Gerhards die Renaturierung eine "gelungene Lösung". In Zeiten des Klimawandels müsse jede Chance ergriffen werden, den noch existierenden Insekten und Amphibien Lebensraum zu geben.
Auch Nachfrage von Ralf Schieß erläuterte Bürgermeister Leibold, dass man noch eine größere Fläche als die in der Sitzung gezeigte Planung für die Bachverlegung vorgesehen habe. Letztlich soll das Biotop bis an die Autobahn A 81 heranreichen, auf gemeindeeigenen Flächen. Damit seien die Kosten dann relativ, fand Schieß und der Gemeinderat beschloss daraufhin bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung die Beauftragung des Planungsbüros.