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Wertheim
Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg 2024 würdigt die "Alte Münz" in Wertheim
Die 'Alte Münz' in Wertheim bekam dieses Jahr den Denkmalschutzpreis verliehen.
Foto: Bernd Langner | Die "Alte Münz" in Wertheim bekam dieses Jahr den Denkmalschutzpreis verliehen.
Bearbeitet von Peter Schlembach
 |  aktualisiert: 11.08.2024 02:34 Uhr

Die "Alte Münz" in Wertheim wurde mit dem Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet. Fünf private Denkmaleigentümerinnen und -eigentümer aus Baden-Württemberg wurden dieses Jahr ausgezeichnet, die bei der Sanierung und Umnutzung ihres historisch bedeutsamen Hauses besonders vorbildlich vorgegangen sind, schreibt der Schwäbischer Heimatbund in einer Pressemitteilung, der auch folgende Informationen entnommen sind. 

"Kulturdenkmale, das sind nicht nur Kirchen und Schlösser in öffentlichem Eigentum. Die vielfältige Denkmallandschaft in Baden-Württemberg wird in erster Linie bestimmt durch die vielen Kulturdenkmale in privater Hand", so Gerhard Kabierske, der Vorsitzende der unabhängigen neunköpfigen Jury.

So viele Bewerbungen wie seit 20 Jahren nicht mehr

Mit 92 Bewerbungen waren so viele Bewerbungen zu verzeichnen wie seit 20 Jahren nicht mehr. Neben der "Alte Münz" wurden auch das frühere Forsthaus in Neuweiler-Agenbach, die ehemalige Reithalle in Achern, der Farnrain-Hof in Elzach-Yach sowie das Backhausareal in Salem-Neufrach ausgezeichnet. Als Zeichen der Anerkennung erhalten die Eigentümer und Eigentümerinnen einen Geldpreis in Höhe von 5.000 Euro sowie eine Bronzetafel zur Anbringung an ihrem Gebäude. Zudem ist die Auszeichnung mit Urkunden für die Eigentümer sowie die beteiligten Architekten, Restauratoren und Handwerker verbunden. 

Die "Alte Münz" in Wertheim ist im Besitz der Eigentümergemeinschaft von Harald Brode, Ilse Fürnkranz-Deroua, Hans Müller-Rodenbach, Cornelia Sachs, Nora Sachs-Rippler und Frank Teicke. Brode wurde bereits viermal mit dem Denkmalschutzpreis ausgezeichnet.

Als Münzprägestätte wurde das Gebäude nur relativ kurz genutzt

Die Baugruppe aus zwei unterschiedlichen Zeiten in der dicht bebauten mittelalterlichen Altstadt von Wertheim besteht aus einem steinernen Haus mit Treppengiebel, das 1261 vermutlich als Schultheißamt der Grafen von Wertheim errichtet wurde. 1407 und 1560 wurde das Gebäude aufgestockt und zwischen 1587 und 1589 wurde zu seiner Rechten über einem hohen steinernen Sockelgeschoss ein Schmuckfachwerkbau angefügt. Als Gräflich-Wertheimische Münzprägestätte, die der Baugruppe ihren heutigen Namen gab, wurde das Anwesen nur relativ kurz zwischen 1767 und 1808 genutzt. 1862 wurde es vom Fürstenhaus verkauft und gelang in private Hände. 

Im Inneren wurden bei der Renovierung bislang unbekannte Entdeckungen gefunden, wie der "Pietra-Rasa"-Verputz mit Kellenritzungen der Fugen, der tatsächlich noch aus der Erbauungszeit des steinernen Hausteils im 13. Jahrhundert stammt. Die Bauherrschaft, die auch viel Eigenleistung einbrachte, war bereit, diese Befunde freizulegen und professionell sichern zu lassen. Man verzichtete außerdem ganz im Sinne der Denkmalpflege auf jeglichen Dachausbau, ebenso auf größere Grundrissänderungen. Im Haus befinden sich im Fahwerkteil Wohnungen, im Steinhaus entstanden Konferenzräume und darüber ein Coworking-Space-Arbeitsbereich.

Informationen zu den ausgezeichneten Objekten sowie zu allen bisherigen Preisträgern finden sich unter www.denkmalschutzpreis.de.

Die 'Alte Münz' in Wertheim bekam dieses Jahr den Denkmalschutzpreis verliehen. 
Foto: Peter Frischmuth | Die "Alte Münz" in Wertheim bekam dieses Jahr den Denkmalschutzpreis verliehen. 
 
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