Ausgeschieden, aber um eine wertvolle Erfahrung reicher: Maximilian Thomas hat die Finalrunde zur 53. Internationalen Chemie-Olympiade knapp verpasst. Die Vorschlussrunde mit 50 Kandidaten aus ganz Deutschland war für den Schüler des Matthias-Grünewald-Gymnasiums Endstation.
50 Schüler aus zwölf Bundesländern kamen für die Bundesrunde der Physik-Olympiade in Kiel zusammen. In theoretischen und experimentellen Klausuren konnten sie eine Woche lang ihr Können unter Beweis stellen und um den Einzug in die nationale Finalrunde wetteifern. Neben den Klausuren warteten auf die jungen Talente ein buntes Rahmenprogramm und reichlich Gelegenheit für einen intensiven Austausch.
Große Herausforderungen
Die theoretischen Aufgaben und die Experimente der diesjährigen Bundesrunde wurden von der Wettbewerbsleitung am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) sowie ehemaligen Teilnehmern konzipiert. Sie stellten die Nachwuchsphysiker, die sich bereits in zwei Vorrunden unter über 870 Schülern behaupten konnten, vor einige Herausforderungen. Thematisch ging es mit Widerstandsnetzen, der Lebensdauer von Mesonen, experimentellen Untersuchungen von Glühwendeln und vielem mehr quer durch die Physik.
Auch neben den Klausuren stand die Physik im Mittelpunkt. In den begleitenden Seminaren und Besichtigungen haben die jungen Talente ihre Problemlösefähigkeiten weiter vertieft und Einblicke in die Forschung an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel bekommen. Das gab auch Gelegenheit für einen Austausch mit den Wissenschaftlern vor Ort. Ein buntes Rahmenprogramm mit einem Abendvortrag, einem Besuch im Mediendom sowie einem Bouldernachmittag rundeten das Programm für die Schüler ab.
"Die Teilnahme hat sich auf jeden Fall gelohnt", erklärte Maximilian Thomas im Rückblick. Vom Ausscheiden zeigte er sich keineswegs enttäuscht. Er habe wertvolle Erfahrungen gesammelt und neue Erkenntnisse gewonnen. Gleichgesinnte zu treffen und sich mit ihnen austauschen zu können, fand er besonders toll. "Vielleicht habe ich spätere Studienkollegen kennengelernt", schmunzelte er.
Von einer "großartigen Leistung" und "toller Werbung für das Matthias-Grünewald-Gymnasium" sprach Studiendirektorin Sigrid Böhrer. Die kommissarische Schulleiterin verwies auf den qualifizierten Unterricht in Mathematik und den Naturwissenschaften, der solche Leistungen ermögliche.
"Die Anforderungen des Wettbewerbs gehen weit über die Schulphysik hinaus", betonte Oberstudienrat Thomas Heinrich. Längst nicht alle abgefragten Themen seien lehrplanrelevant und vertieft im Unterricht behandelt worden. "Maximilian Thomas hat sich Themengebiete selbständig erarbeiten müssen", so Heinrich. Dass sich Maximilian Thomas trotzdem für die Vorschlussrunde qualifiziert habe, zeige seine außergewöhnlichen naturwissenschaftlichen Fähigkeiten.
Die nächste Herausforderung
Heinrich hat den Nachwuchsphysiker betreut. An einen Schüler des Matthias-Grünewald-Gymnasiums, der es soweit geschafft hat, kann er sich nicht erinnern. Seiner Meinung nach stellt die Teilnahme an solch einem Wettbewerb eine Möglichkeit dar, begabte Schüler besonders zu fördern.
Auf Maximilian Thomas wartet schon auf die nächste Herausforderung. Nach den Osterferien beginnt das schriftliche Abitur. Die Prüfung in Physik dürfte ihm nicht schwerfallen. Wie es nach der Schule weitergeht, ist für ihn klar: Er will Physik studieren.